Überwiegend lustig

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sapere_aude Avatar

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Die Känguru-Chroniken kannte ich zuerst als Hörspiel und dann erst als Buch und das hat den Effekt, dass ich beim Lesen die Hörspielstimme höre.
Die Grundidee einer Konversation mit einem kommunistischen Känguru, das in die Wohnung eines ahnungslosen Berliners aus der Kleinkunstbranche einzieht und in der Absurditäten des Kapitalismus entlarvt werden, ist gelungen. Auch die spezielle Sprache der beiden, wiederkehrende rhetorische Strategien und running gags werden gut durchgehalten und ermöglichen viele witzige Stellen. Manchmal werden die Themen Kapitalismuskritik und Berlin aber auch etwas totgeritten oder Situationen werden überkonstruiert, die dann nicht mehr witzig wirken (das trifft besonders auf einige der Geschichten am Ende des Buches zu, bei denen man nicht sicher ist, warum sie noch reinmussten). Insgesamt fand ich Band 2 noch gelungener und würde grundsätzlich die Hörspiele den Büchern vorziehen. Der Vorteil der Bücher ist aber, dass man die witzigsten Stellen mal eben leicht nebenbei nachlesen kann, wenn einem danach ist.