angenehm für zwischendurch

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern
marialein Avatar

Von

In "Die kleine Bücherei in der Church Lane" wird der Leser eingeladen, gemeinsam mit der gestressten Geschichtslehrerin Lucy eine Auszeit in dem idyllischen Dorf Little Maudley am Rande der Cotswolds zu nehmen. Nach einem Zusammenbruch auf Arbeit nimmt diese nämlich all ihren Mut zusammen und genehmigt sich ein halbjähriges Sabbatical, von dem sie sich Entspannung und Zeit zum Forschen im nahegelegenen Bletchley Park erhofft, das eine wichtige Rolle im Zweiten Weltkrieg spielte.

Ein wunderschönes Cottage hat sie schon gefunden, und die Miete ist sensationell niedrig, wenn sie sich nebenbei um eine betagte Nachbarin kümmert. Natürlich muss es da einen Haken geben und der Leser entdeckt auch schon bald, welchen: Besagte Dame, Bunty, ist nämlich alles andere als hilfsbedürftig und kann es überhaupt nicht leiden, wenn man sie bemuttert. Allerdings hat sie einige spannende Erfahrungen im Krieg gemacht, die sie Lucy irgendwann erzählen kann, wenn sie dazu bereit ist....

Little Maudley und seine Bewohner fand ich sehr liebenswert und gelungen dargestellt. Auch der stressige Alltag an Lucys Schule und der Gegensatz zum ruhigen Dorfleben fand ich sehr gut wiedergegeben. Allerdings hatte ich auf Grund des Titels und des Covers erwartet, dass die alte Telefonzelle und das Projekt, sie in eine Bücherei zu verwandeln, eine zentralere Rolle spielen würde. Stattdessen drehte sich viel um Lucys Beziehungen zu den anderen Dorfbewohnern und insbesondere zu dem alleinerziehenden Vater Sam, zu dem sich Lucy schon sehr früh hingezogen fühlt. Auch diese Beziehung fand ich eigentlich recht niedlich, allerdings ein wenig vorhersehbar und nicht gut genug ausgearbeitet, als dass man die schnelle Entwicklung hätte nachvollziehen können.

Insgesamt ist der Roman eine nette Lektüre für zwischendurch, konnnte aber mit meinen Erwartungen nicht ganz mithalten.