Dorfidylle

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danib83 Avatar

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Sehr selten komme ich mittlerweile dazu, Bücher zu lesen und wenn, dann ist es meist schon später Abend. Das Werk von Rachael Lucas kann man auch noch um 22.04 Uhr zur Hand nehmen und vor dem Einschlafen lesen. Es lässt einen abtauchen in eine Welt, die man so vielleicht gar nicht (mehr) kennt, vor allem, wenn man in einer Stadt zu Hause ist. Doch worum geht es nun genau in diesem Buch? Lest einfach weiter.

Lucy, die ihre Leidenschaft zum Beruf gemacht hat und Lehrerin ist, hat ein richtiges Burn Out. Zu viele Überstunden, zu viel Stress und Extraaufgaben warten auf die junge Frau. Sie beschließt, nachdem sie einen Krankenhausaufenthalt hatte, eine Auszeit zu nehmen. Sie packt Hund und Koffer zusammen, mietet sich ein kleines Cottage in den Cotswolds und soll sich im Gegenzug zur günstigen Miete um eine Frau über 90 kümmern. Gut, dass die Geschichtslehrerin auch Recherchetätigkeiten in der Gegend vorhat, sonst könnte es ihr doch langweilig werden – doch natürlich kommt auch noch die Liebe ins Spiel. Und gute Freundschaften.

Auf dem Cover ist schon ersichtlich, dass es sich bei der kleinen Bücherei um eine Telefonzelle handelt. Genau diese soll weg, da sie sowieso nicht mehr in Betrieb ist und einen Schandfleck für das pittoreske Dörfchen darstellt. Die Tochter des charmanten Nachbarn Sam hat die zündende Idee, in Little Maudley eine Bücherei in der Telefonzelle zu eröffnen, da ringsherum alle Bibliotheken oder Buchläden schließen oder schon geschlossen haben. Das Vorhaben wird in die Tat umgesetzt und zur Telefonzelle gibt es noch eine tragische, aber auch romantische Hintergrundgeschichte der 96-jährigen Bunty.

So werden mit einem Schlag mehrere Themen in einer doch recht leichten Lektüre behandelt – Historisches mischt sich mit Burn-Out-Erfahrungen einer jungen Lehrerin, der Einsatz eines Teenagers in einer Dorfkommune trifft auf die Thematik Altersheim. Und dann ist da noch die Liebe …