Leider nicht so toll wie erwartet

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bea_liest Avatar

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Die kleine Bücherei in der Church Lane

Geschichtslehrerin Lucy ist einer dieser Menschen die nicht "nein" sagen können und somit auch ausgenutzt werden. Lucys Leben besteht eigentlich nur aus Arbeit aber sie kennt es nicht anders. Erst als sie zusammenbricht erkennt sie das sie ihr Leben ändern muss. Sie nimmt sich eine Auszeit und diese führt sie in das kleine Dorf Little Maudley in den Cotswolds. Dort konnte sie ganz günstig ein kleines Cottage mieten, allerdings mit Auflagen, sie muss sich um die 96 jährige Nachbarin Bunty kümmern.

„Die kleine Bücherei in der Church Lane“ hat mich mit gemischten Gefühlen zurück gelassen. Ich kann nicht sagen das ich mich nicht gut unterhalten hätte, die Charaktere waren toll und ich bekam auch Bilder vor Augen gezaubert, aber ich hatte einfach eine andere Geschichte erwartet. Die Telefonzelle spielt in der Geschichte eine große Rolle, aber eine ganz andere wie erwartet.

Lucy ist ein toller Charakter, man fühlt sich sofort mit ihr verbunden und kann auch nachvollziehen warum sie letztendlich zusammengebrochen ist, warum sie nun versucht zur Ruhe zu kommen, ihr Leben überdenkt und versucht herauszufinden wie es für sie weitergehen soll. Ihre ersten Treffen mit der 96 jährigen Bunty haben mich zum Schmunzeln gebracht. Die alte Dame hat ihren eigenen Kopf, einen tollen Humor und ist alles andere wie pflegebedürftig. Es ist schön zu lesen wie die beiden sich immer näher kommen, sich anfreunden und ihr Bunty dann von ihrem Leben erzählt. Auch Nachbar Sam und dessen
Tochter spielen in dem Buch eine große Rolle. Sam fühlt sich zu Lucy hingezogen, aber er hat Angst sich seinen Gefühlen zu stellen und seine Tochter schlägt sich derweil mit ganz anderen Problemen rum, Probleme die sie nicht mit dem Vater besprechen kann weil sie ihn nicht verletzten möchte

Bunty hat, in meinen Augen, Lucy den Rang abgelaufen. Die alte Dame wurde recht schnell zu meinem Lieblingscharakter. Sie hat in ihrem Leben schon einiges erlebt, das hat sie geprägt und ihre Lebenserfahrung gibt sie, nachdem sie Lucy für vertrauenswürdig hält, an sie weiter. Sie hilft Lucy sich selbst zu finden und zu erkennen was im Leben wirklich wichtig ist, aber sie zeigt ihr mit ihrer Geschichte auch wie wichtig es ist das man das Leben lebt, weil man einfach nie weiß was für Überraschungen es für einen parat hält.


Ich habe mich wirklich gut unterhalten und mir hat gut gefallen wie Lucy von der Dorfgemeinschaftf aufgenommen wurde, wie sie ihr Leben total entspannt angegangen ist und dabei auch Freunde fürs Leben gefunden hat. Man spürt von Anfang an wie es bei ihr und Nachbar Sam knistert, aber ganz so einfach ist es mit der Liebe dann doch nicht. Die Geschichte hat viele Handlungsstränge, aber insgesamt fehlte mir die Spannung und oftmals fand ich alles zu langatmig. Mega enttäuscht war ich aber davon das die Bücherei die in der Telefonzelle errichtet werden sollte eine eher untergeordnete Rolle spielte. Schade eigentlich.

Für mich war es ein gutes Buch, ich habe mich wunderbar unterhalten, aber das gewisse Etwas hat mir gefehlt. Die Leseprobe hat mich gleich in den Bann gezogen, aber sie konnte in meinen Augen nicht halten was sie versprochen hat.

Von mir gibt es eine Leseempfehlung (macht euch euer eigenes Bild) und drei gute Sterne.