Mysteriös und spannend mit vielen fesselnden Erzählungen

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donna vivi Avatar

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Die Geschichte um Amedeo, den Dottore in Castellamare, ist eine spannende Sammlung von Erzählungen, die gleichermaßen dramatische, romantische, märchenhafte und wundersame Elemente enthalten. Da der Landarzt in Castellamare, auf einer Insel südöstlich von Sizilien lebt, wirkt im Roman auch noch ein Hauch Mystisches mit: In Pinas Fassung über die Entstehung des Dorfes, das aus den „traurigen“ vulkanischen Steinen wiedererrichtet wurde.

Übersinnliches könnte später genauso gut eine Rolle spielen, zumindest gibt es einen Ansatz, um daran zu glauben: Amedeos erste Amme legt für ihren Schützling die Tarotkarten, das Ergebnis ihrer Wahrsagung bleibt jedoch verhüllt.
Ebenso kommt ein Amulett mit dem Heiligen Christophorus vor, wobei die Bezeichnung nur auf einer Annahme ruht. Der Hinweis auf Amedeos Abstammung bleibt unklar.

Auch der Dottore selbst neigt dazu, sich von – teils abergläubischen – Erzählungen verzaubern zu lassen, die er in einer Kladde sammelt.

Seltsam klingt auch das Gerücht, dass Amedeo Vater von „Zwillingen von zwei Müttern“ wird, die in derselben Nacht geboren werden.

Insgesamt wirkt die Leseprobe aus Catherin Banners Roman sehr geheimnisvoll. Die Schreibweise ist klar und realistisch. Es handelt sich um bodenständige Menschen, die typischen, religiösen Italiener aus dem Süden, die nebenbei auch sehr viele Vorurteile haben und auf die täglichen Ereignisse sehr emotional reagieren.

Ich hoffe in der Fortsetzung der Geschichte auf einige Entdeckungen zu stoßen. Beispielsweise würde mich sehr interessieren, woher Amedeo stammt, wieso er im Waisenhaus abgegeben wurde (aus Bequemlichkeit?) und wie sein Leben nach den Gerüchten werden soll, nachdem die Bevölkerung in Castellamare erfährt, dass er der Vater von beiden Kindern sein könnte, die dort in derselben nach geboren wurden.

Spannend und ungewöhnlich authentisch, wenn man bedenkt, dass die Autorin aus Cambridge stammt und nicht aus Italien kommt...