Vater und Sohn

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Die Ermordung des 19 jährigen Norwegers Gusto Hanssen veranlasst Harry Hole aus seinem freiwilligen Exil in Hongkong  zurück in die Heimat zu kehren.

Eine Reise in die eigene Vergangenheit  und fataler Weise auch die Konfrontation mit der Vergangenheit und Gegenwart seiner Ex- Familie, denn seine Ex-Freundin Rachel und sein Ziehsohn, die nach dem „Schneemann“ nach Amsterdam flohen sind in der Zwischenzeit ebenfalls wieder nach Oslo zurückgekehrt.

Rachels Sohn Oleg ist Tatverdächtiger im Mordfall Gusto Hanssen und Harry setzt alles daran ihn zu entlasten. Einmal Bulle, immer Bulle. Von seinem ehemaligen Vorgesetzten Gunnar Hagen bekommt er grünes Licht, an diesem Fall zu ermitteln. Doch sein Wiederauftauchen in Oslo entgeht auch der Russenmafia nicht und so ist ein Auftragskiller auf Harrys Fersen.

 

Im Gegensatz zu den anderen Teilen der Harry-Hole- Reihe baut dieses Buch, ganz untypisch für Nesbo, nur langsam Spannung auf. Aus Sicht einer Ratte ( ein ganz ungewöhnlicher aber genialer Einfall), des im Sterben liegenden Gustos  und Harrys wird die Geschichte um die  fatale Beziehung zwischen den beiden jugendlichen Freunden, der Stiefschwester Gustos und Harrys Unvermögen seine Süchte auch in der Heimat zu kontrollieren und seinem unbändigen kriminalistischen Aufklärungsdrang reflektiert Die etwas schwachen Spannungsbögen am Anfang steigern sich ab der Mitte des Buches deutlich und man wird förmlich in einen Sumpf von Drogen, Gier und Prostitution gezogen, immer in der Hoffnung das sowohl Harry als auch Oleg dieses Drama einigermaßen glimpflich überstehen. Aber der Autor nimmt einem geschickt diese realitätsfernen Vorstellungen. Schlimmer noch er lässt auch den Leser völlig desillusioniert zurück.

Ein Krimi der etwas aus Nesbos üblichem Rahmen fällt, der trotzdem zu überzeugen weiß und den ich sehr empfehlen kann. Für Liebhaber der Harry-Hole-Reihe , so wie ich, ein unbedingtes Muss.