Aus dem Leben einer 4-Jährigen ....

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esposa1969 Avatar

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Als ich die Leseprobe las, dachte ich, dass es sich um eine Entführung a là Kampusch handele. Aber so war es nicht. Der Klemptner, den sie Daddy nennt, nimmt sie einfach mit, dort kümmert er sich wie ein echter Daddy um sie, dann ist er plötzlich weg, dann lebt sie bei der Vermieterin, dann plötzlich da auch wieder nicht mehr ... Sie zieht alleine durch die Lande, lebt in alten Bunkern, Waschsalons und wo auch immer. Und das alles mit 4 Jahren ???? Sie kauft vom Münzgeld aus den Waschautomaten Kekse (welcher Kaufmann verkauft einer 4-jährigen Kekse, wenn sie jeden Tag alleine ohne Erziehungsberichtigte erscheint??)

Ich bin von Anfang an sehr gut in das Buch hineingekommen. Es gibt ja nur Sal, die Hauptfigur des Buches, plus die jeweiligen Leute, die sie "vorübergehen sahen", bei denen sie kurzzeitig lebte. Wie lang jeweils, das kann man in keinem der Kapitel entnehmen. Man weiss, dass Sal zu Beginn des Buches 3 Jahre alt ist ... Auf S. 54 heißt es : ... "wir wissen nicht mal wie alt sie ist. Womöglich sollte sie schon in der Schule sein." So denkt man sich, sie müsse zu diesem Zeitpunkt etwa 6 Jahre sein, da sie ja eben zu Beginn 3 Jahre alt war und wenn sie dann eben zur Schule gehen sollte, müsste sie ja so 6 Jahre etwa alt sein. Dann aber später auf S. 83 steht dann : ..." Tim lud sie zum Essen ein. Ich hole dich um sechs Uhr ab, gleich wenn ich aus dem Colleg zurück bin und du musst nichts mitbringen, es sei denn du willst etwas anderes trinken als Wein und Leitungswasser." Da dachte ich mir: Okay, sie geht mit dem College-Jungen aus, trinkt evtl. Wein, sie muss jetzt mind. 16 Jahre alt sein. Ist aber dann nicht so, denn auf S. 86 will die Oma dann wissen, ob sie verheiratet ist (!?) und sie sagt: " Nein, ... Ich bin ja erst vier Jahre alt ... Vielleicht auch fünf. Das weiß ich nicht so genau...." und dann steht da weiter "Aber das erwartet man ja auch von Großmüttern, wenn sie die zukünftige Frau ihres Enkels kennenlernen."

Alles chronologisch recht verwirrend und irgendwie eine totale Veräppelung an eine Kindheit, denn kein Kind kann so lange so alleine sich durch die Welt schlagen. Dennoch ist das Buch recht unterhaltsam geschrieben, erinnert mich vom Stil direkt ein wenig an Paulo Coelho.

So zieht sich diese Geschichte das gesamte Buch über durch: Irgendwo leben, jemanden treffen, wieder woanders leben... Nicht besonders spannend, aber ganz unterhaltsam geschrieben.

Das Cover des Buches ist eine Kritzelei, die aus einer Kinderhand stammen könnte und ein Mädchen zeigt, das sich selbst gezeichnet haben könnte.

Direkte Kapitel also mit Nummern oder mit Titel gibt es in dem Buch keine, nur immer **** die einzelne Abschnitte unterteilen, die dann etwa alle 2 bis 3 Seiten auftauchen.

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== Fazit: ==

Das Buch war ruck-zuck und schnell durchgelesen, stellenweise verwirrend, aber im Großen und Ganzen verständlich. Nicht die Pflichtlektüre schlecht hin, aber auch nicht sterbenslangweilig. Ganz okay, um es mal gelesen zu haben.