orientierungslos

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anne_kaffeekanne Avatar

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Paula, Judith, Brida, Malika und Jorinde sind sehr unterschiedliche Frauen, die alle nach der Liebe suchen. Jede wird in einem Kapitel für sich vorgestellt.
Die Autorin schreibt sehr detailreich und schaulich, wodurch man immer das Gefühl hat, ganz nah an den Protagonistinnen dran zu sein. Schade, dass sich die Geschichten so ähnlich sind und meistens sehr traurig. Aber das scheint ja andererseits genau der Kern der Erzählungen zu sein.
Gut gefallen hat mir, dass die Frauen miteinander verbunden sind, ohne dass man gleich genau versteht auf welche Weise. So ergeben sich schöne Perspektivwechsel. Warum jetzt der Mauerfall im Klappentext thematisiert wird, habe ich nicht verstanden. Zwar leben alle in Leipzig, aber so eine Art typische DDR-Erfahrung habe ich vergeblich gesucht. Die allgemein vorherrschende Orientierungslosigkeit und das Verzweifeln am Überangebot von Wahlmöglichkeiten gibt es meiner Erfahrung nach auch in Westdeutschland. Vielleicht eine zu diskutierende Frage.
Die Autorin kann auf jeden Fall sehr detailreich und realitätsnah schreiben. Ich empfehle das Buch gerne weiter und merke mir weitere Bucher der Autorin vor.