Starke Frauen der Geschichte - wie immer

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"Die Liebenden von Bloomsbury" ist kompetent geschrieben, hat ein hübsches Auge für die Details der Epoche und erweckt das London zur letzten Jahrhundertwende genauso gekonnt zum Leben wie die feine Gesellschaft, die damals das Sagen hatte. Mittendrin tummelt sich mit Virginia Woolf erneut eine historische Persönlichkeit, der im Nachhinein die literarische Ehre verliehen wird, zu den starken Frauen der Geschichte zu zählen und damit im heutigen Lesemarkt die Ehrung eines eigenen biographisch-romantischen Romans zu erhalten. Mit anderen Worten: Die Menschen wechseln, aber sonst bleibt alles beim alten in den Starke-Frauen-Reihen der Publikumsverlage - und so erscheint hier eben doch nur erneut eine mit den üblichen Zutaten versetzte Histo-Romanze, die sich stilistisch kaum von den bisher erschienenen Frauengeschichten abhebt, sondern nur mit leicht veränderten Mitteln mal wieder die Geschichte einer eigenwilligen Frau erzählt, die sich entgegen dem Trend ihrer Zeit den gesellschaftlichen Auffassungen über die weibliche Rolle im Leben widersetzt und (natürlich) ihren eigenen Weg geht. Kann man machen. Innovativ ist das aber schon längst nicht mehr. Vielleser-Futter.