Über sensible, intelligente Frauen und gesellschaftliche Schranken

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kyra112 Avatar

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Ich mag historische Romane, weswegen mir das Cover aufgefallen ist. Der Kontrast eines historischen Porträts und des dargestellten historischen Straßenzugs wirkt sehr einladend.

Der Roman beginnt eigentlich traurig mit dem Ableben des Vaters. Allerdings merkt man den Schwestern Virginia und Vanessa an, dass sie gern aus dem alten Leben "ausbrechen" möchten. Speziell Vanessa denkt darüber nach, den familiären Verstrickungen zu entkommen und die sensible Virginia träumt von einem Leben als Schriftstellerin.
Von einem beginnenden Spannungsbogen kann man nach der Leseprobe nicht reden. Aber mit gefällt die Darstellung der beiden Schwestern, als sensible, aber doch zielstrebige Frauen, die sich ihrem gesellschaftlichen Schicksal nicht ohne Weiteres fügen möchten. Virginia liest gern und hält Zwiesprache mit ihrem Vater, traut sich in ihren Gedanken ihm Gegenüber die Gedanken auszusprechen, die sie sich zu seinen Lebzeiten nicht traute zu sagen. Trotz, dass ihr Vater auch eine Art Schriftsteller, Biograf, war, konnte er die Leidenschaft seiner Tochter für Bücher, die Schrift und Sprache nicht nachvollziehen. Er förderte sie nicht, er zwang sie wieder zurück in ihre gesellschaftlichen Schranken.

Ich bin gespannt, wo die Zukunft die beiden Schwestern hinbringt und was auch ihre Brüder, die jetzt quasi die Aufsicht über die Schwestern haben, dabei für eine Rolle spielen.

Ich finde, es gelingt der Autorin wunderbar, diese historischen-gesellschaftlichen Fakten darzustellen, aber gleichzeitig die sensiblen, intelligenten und zielstrebigen Frauen darzustellen.