Baskenland

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nonostar Avatar

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Ulia und ihr Mann Gustavo machen eine Reise ins Baskenland, auf den Spuren von Ulias Herkunft. Gleichzeitig werden noch zwei weitere Geschichtsstränge erzählt, einmal von Benjamin Brittens Leben, denn Ulia schreibt ihre Doktorarbeit über seine Werke und seinen Einfluss, und dann noch das große Thema der baskischen ETA und die Folgen ihrer Terroranschläge.

V.a. zu Anfang ist dieses Buch unglaublich verwirrend, die Erzählweise sehr unklar ud sprunghaft, ohne Übergänge werden die Personen und Erzählstränge gewechselt, so dass ich mich lange gefragt habe, was hat das alles miteinander zu tun, warum erzählt uns Katixa Agirre das alles? Erst ab der Hälfte beginnen sich die einzelnen Stränge zusammen zu fügen, endlich fängt es an Sinn zu ergeben. Doch leider hatte mich die Autorin bis dahin schon größtenteils verloren. Die Informationen, die sie uns zu Britten und der baskischen ETA gibt, sind äußerst interessant, doch gleichzeitig so vage gestreut, dass sie im Beziehungsdrama von Ulia und Gustavo untergehen. Denn die beiden werden auf ihrer Reise mit der Vergangenheit und Eifersucht konfrontiert und die hiele Welt scheint plötzlich gar nicht mehr so heil.

Ich hätte wirklich gerne mehr über Britten oder die ETA erfahren, da mír beides vorher kein/kaum Begriff war. Doch wie schon erwähnt hat es Agirre nicht geschafft, mich dauerhaft bei der Stange zu halten. Ihre beiden Hauptfiguren wirken trotz vielem Erzählen ziemlich blass, die versprochene Leichtigkeit konnte nicht richtig aufkommen bei mir. Sprachlich sind "Die lustlosen Touristen" durchaus gut zu lesen, Agirre versteht es, die richtigen Worte zu finden. Doch ich hätte mir einfach insgesamt etwas mehr Ordnung in die verschiedenen Zusammenhänge gewünscht, so dass v.a. der Einstieg in die Geschichte weniger anstrengend gestaltet wird.

Alles in allem für mich zwar eine Enttäuschung, dennoch finde ich es gut, dass es auf die Geschichte des Baskenlandes aufmerksam macht.