Eine poetische und kurzweilige Reise

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me.kristin Avatar

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Das Cover ist in der Regel das erste, was man bei einem Buch wahrnimmt. Bei "Die lustlosen Touristen" ist es wirklich wunderschön gestaltet und ein echter Hingucker.
Das Ehepaar Ulia und Gustavo fährt durch die Heimatregion der Protagonistin. Bei dieser Reihe lernt der Leser viel über die Geschichte des Ehepaars, welche schon mit einem Kennenlernen unter turbulenten Umständen begann. Während Gustavo Spanier ist, ist Ulia Baskin und so bietet das Ehepaar auch von Grund auf eine Menge Stoff für gesellschaftliche und politische Dispute.
Der Leser weiß irgendwann, dass Ulia ein Geheimnis in sich trägt, von dem ihr Mann noch nichts ahnt. Das erzeugt natürlich Spannung in diesem sowieso schon kurzweiligem Buch.

Der Schreibstil dieses Buches ist dabei durchaus eigenwillig. Der Leser muss sich zum Beispiel erst daran gewöhnen, dass wörtliche Rede anders gekennzeichnet ist, als man es von anderen Büchern gewohnt ist. Außerdem schieben sich Erläuterungen über Benjamin Britten und verschiedene Zeitungsartikel in die Handlung.

Insgesamt ist dieses Buch fast schon poetisch geschrieben und mir gefällt vor allem, dass man dadurch als Leser so richtig an dem innerlichen Konflikt und der Zerrissenheit der Protagonistin teilnimmt.