Heimatgefühle

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milena Avatar

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Katixa Agirre hat mich sehr überzeugt. Die ursprünglichen Zweifel, ob das nicht ein zu verkopfter Roman werden könnte, als ich in der Ankündigung von ihrem Arbeitsschwerpunkt, der Analyse der pazifistische Ausrichtung im Werk eines britischen Komponenten las, haben sich zum Glück nicht bestätigt. Die Baskin Ulia, ehemalige Sängerin und nun als Musikwissenschaftlerin tätig, und ihr Ehemann, ein spanischer Jurist, leben durch ihre Ehe den spanisch-baskischen Widerstreit als Paar aus. Passenderweise haben sie sich auch bei einem Anschlag in Madrid kennengelernt, der anfänglich der ETA zugeschrieben wurde. In der Familie von Ulia herrscht ein Geheimnis, das Gustave nicht kennt und das ihm in dem Roman enthüllt wird. Was mir gut gefallen hat, war das Zusammenspiel des Paares, das durch die Reise in die Heimat von Ulia die alten und neuen Konflikte der ETA geschickt mit dem alltäglichen Leben des überaus sympathischen Paares verknüpft. Der spezielle Flair der Landschaft wird unglaublich gut, aber auch subtil vermittelt.