Umgang mit den eigenen Wurzeln

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anna-katharina Avatar

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Die baskische Autorin Katixa Agirre erzählt mit ihrem Roman „Die lustlosen Touristen“ von einer Reise durch das Baskenland und verbindet die persönliche Geschichte der Protagonistin Ulia mit Erzählungen über die Eigenheiten und Schönheiten des Baskenlandes, aber auch mit dem ETA-Terror.

Die Musikwissenschaftlerin und Sängerin Ulia unternimmt mit ihrem Mann Gustavo einen Roadtrip durch ihre Heimat, das Baskenland. Hierbei wird sie mit ihren Wurzeln und ihrer Vergangenheit konfrontiert. Es zeigt sich, wie die Vergangenheit das aktuelle Leben von Ulia prägt und wie sie auf ihre ganz eigene Art damit umgeht. Es steht viel Unausgesprochenes im Raum, das unaufklärbar erscheint.

Das Buch enthält mehrere Erzählstränge, in die man sich zunächst etwas hineinfinden muss. Ulia schreibt während der Reise in Briefform sehr direkt und in einem sehr unterhaltsamen Stil an ihren Mann Gustavo und teilt ihm unverblümt ihre Gedanken mit. In einem weiteren Erzählstrang geht es um das Leben und die persönlichen Entscheidungen von Ulias Mutter. Darüber hinaus werden Erzählungen rund um den britischen Komponisten und Pazifisten Benjamin Britten eingeflochten, für den sich Ulia im Rahmen ihrer wissenschaftlichen Arbeit interessiert.

Der Schreibstil ist sehr unterhaltsam und leichtfüßig. Besonders in den Erzählsträngen der Protagonistin Ulia wird kein Blatt vor den Mund genommen. Zum Ende hin baut die Autorin eine besondere Spannung auf. Das Buch hat mir gefallen und der Einblick in das Baskenland war sehr interessant.