Heile Dorfidylle?

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goch9 Avatar

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Lisa Theis, 16 Jahre alt, ist verschwunden. Nach einem Wochenende, das sie angeblich bei ihrer Freundin verbringen will, kommt sie nicht nach Hause. Ihre getrennt lebenden Eltern und Ihr Bruder Sam suchen die Vermisste.
Alex Lindner, als Jugendlicher mit seinen Eltern aus der Stadt nach Finkenwerda gezogen, hat nach dem Tod seiner Eltern deren Dorfkneipe übernommen. Jetzt erhält er plötzlich einen Brief seines wirklichen Vaters, der ihn angeblich als Kleinkind zur Adoption gegeben hat. Gleichzeitig wird aus der Ich-Perspektive die tragische Geschichte von Berta Kutscher erzählt.

Ca. 410 Seiten umfasst dieser atemberaubende Thriller und er entwickelt sich von der ersten Seite an zum „Pageturner“. Martin Krist erzählt seine Geschichte in einer spektakulären filmreifen Form, indem er mehrere Erzählstränge parallel laufen lässt, um sie einzeln wie Spotlights anzuleuchten und von Szene zu Szene zu springen. Dabei treibt er die Spannung ins Bodenlose. Manche Szenenwechsel empfand ich dabei allerdings auch ärgerlich, weil ich dadurch kaum eine Möglichkeit fand, eine Lesepause einzulegen.
Martin Krist lässt dem Leser kaum eine Atempause, führt ihn durch einen äußerst brutalen und blutigen Thriller bis zu einem denkbaren, nachvollziehbaren Ende.
„Hochspannung bis zur letzten Seite“ wie es auf dem Cover versprochen wird „von einem teuflisch guten Autor“ kann ich bestätigen und unterstreichen.