Die Plantage

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern
regenprinz Avatar

Von

Es ist lange her, dass ich "Vom Winde verweht" gelesen habe, aber diese Leseprobe hat mich spontan wieder daran erinnert. Ein Südstaatenepos, das anschaulich darstellt, in welcher Situation sich die junge Witwe Antonia befindet - die geerbte kleine Plantage zerstört, ihr Bankkredit abhängig von der Geduld eines Nordstaatlers, der Wiederaufbau fraglich, ihre gesellschaftliche Stellung schwierig. Schwester und Schwager sind sehr daran interessiert, dass sie erneut heiratet bzw. die Plantage verkauft, doch Antonia will nicht. Und als sei das alles noch nicht kompliziert genug, überrascht sie plötzlich einen verwundeten englischen Soldaten in ihrem Stall. Mit Hilfe einer alten Indianerin gelingt es ihr, seine Verletzungen zu behandeln, aber er ist längst noch nicht so weit, ihr das zu danken ...
Der Romananfang liest sich angenehm, die Geschichte lässt sich langsam und ruhig an, stellt stückchenweise den Schauplatz, die Figuren und Gegebenheiten vor, mit einer Ausführlichkeit, die mir gut gefällt. Manche Bilder finde ich dabei besonders prägnant, z.B. die Bibliothek unter freiem Himmel, ein Teil des zerstörten Hauses, in dem Antonia lebt.
Was ich noch ein bisschen vermisse, ist Spannung. Antonia wirkt als Figur noch zu blass auf mich, als dass ich gleich von Beginn an mit ihr mitfiebere. Andererseits kann sich das ja im Laufe der Handlung steigern, die Seitenzahl verspricht ja eine ziemlich umfangreiche Geschichte. Ich bin gespannt darauf!