Was macht einen Killer aus?

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holzfrieden Avatar

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Als ich „Die Plotter“ in Hämden hielt, war ich ehrlich gesagt angewidert von dem Cover, das fiel in der Leseprobe nicht so auf. Die rote Farbe soll Blutspritzer symbolisieren, die selbst auf den Seiten außen zu sehen sind. Ich war mir davor, das Bich gar nicht erst zu lesen, weil man das Gefühl hat, wirklich etwas Blutiges in Händen zu halten. Ich habe dann doch mit dem Lesen begonnen und es nicht bereut. Die Sprache ist sehr schön, im Kontrast dazu steht die oft sehr brutale und abstoßende Handlung, die sich mit sehr ruhigen Szenen abwechselt - ein echtes Wechselbad der Gefühle. Der Protagonist Raeseng wird gut entwickelt, man verfolgt sein Leben von Kindheit an und leidet mit ihm, denn er hat eigentlich einen guten Kern. Ich habe schon einige Bücher koreanischer Autoren gelesen, ihrem Stil ist immergemeinsam, dass sie oberflächlich betrachtet oft gefühlskalt schreiben. Ich denke, man muss immer das politische System im Honterkopf haben, wenn man diese Bücher liest. „Die Plotter“ hat mir gefallen, ist aber. Ist aber nichts für schwache Nerven.