Bewegend

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kattig Avatar

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Der Schreibstil ist einfach und gut zu lesen. Eine hochtrabende Sprache würde auch nicht zu den Kindern und deren Geschichte passen.

Nach der Schilderung der lokalen Verhältnisse beginnt die eigentliche Geschichte.
Am ersten Schultag warten 9 zurechtgemachte Kinder mit ihren Vätern und den zwei Lehrern darauf, dass ein zehnter Schüler eintreffen möge. Denn mit 9 Schülern würde keine Klasse zusammenkommen – der Staat fordert mindestens 10. Verspätet, aber immerhin trifft plötzlich doch noch ein zehntes Kind ein – die Klasse ist gerettet und der Unterricht kann beginnen.

Für mich ist es bewegend zu lesen, wie Eltern, die nichts weiter haben als ihre Bretterbude und das Essen, das sie selbst brauchen, darum kämpfen ihren Kindern zu ermöglichen lesen und schreiben zu lernen. Wie ein Kind täglich 30 Kilometer mit einem zu großen Fahrrad und wenn es sein muss sogar zu Fuß bewältigt, nur um in die Schule gehen zu können. Eine Schule, die aus nichts besteht außer ein paar Brettern und einem undichten Dach.

Es geht darum, wie die engagierte Lehrerin Bu Mus gegen einen staatlichen Schulprüfer kämpft, der die Schule schließen will, gegen eine Bergbaugesellschaft, die unter der Schule Zinn und weitere wertvolle Edelmetalle findet und deshalb die Schule abreißen will.

Es geht um Lintang, einen hochbegabten Schüler, der bei uns ein Stipendium erhalten hätte, aber auf der kleinen Insel Belitung die Schule abbrechen muss, weil sein Vater stirbt und er als ältester Sohn die Großfamilie ernähren muss. Aus dem Hochbegabten, dessen Liebe die Wissenschaft, Mathematik und Astronomie war, wird ein Lastwagenfahrer.

Mir ging dieses Schicksal zu Herzen.

Da es die Geschichte eines bzw. mehrerer realer Leben ist, gibt es kein Happy End. Traurig, aber wahr.

Ich empfehle dieses Buch allen, die sich für das Leben anderer und die Welt über ihrem Tellerrand hinaus interessieren.