Die Regenbogen-Truppe

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern
akr Avatar

Von

Das Buch hat mich berührt und nachdenklich gestimmt. Der Autor Andrea Hirata hat in einer anschaulichen Schreibweise seine eigene Geschichte verarbeitet. Nach dem Lesen galt mein erster Blick dem Geburtsdatum des Erzählers und ich musste feststellen, dass die Ereignisse nicht in weiter Vergangenheit spielen, sondern Ende des 20. Jahrhunderts.

Die Malaien aus Belitung gehören zur ärmsten Bevölkerungsschicht von Indonesien. Den Eltern fällt es schwer, die Kinder zur Schule anzumelden, denn dies bedeutet über Jahre hinaus Kosten und zusätzlich kein Einkommen für die Familie. Ikal hat seinen ersten Schultag. Gemeinsam mit seiner acht Mitschülern und der sehr jungen Lehrerin Bu Mus warten alle sehnsuchtsvoll auf den zehnten Schüler, denn sollten sich weniger als zehn anmelden, würde diese Schule geschlossen werden. Die Freude, als der zurückgebliebene Harun verspätet ankam, ist riesig. Die Schule ist ein heruntergekommener Bretterverschlag mit keinerlei Ausstattung. Die Kinder werden von zwei engagierten Lehrern in allen Fächern unterrichtet, deren Beruf ihre wahre Berufung war. Nach und nach erfährt man mehr von den einzelnen Kindern und ihren Zukunftsträumen. Sie wachsen zusammen zur Regenbogen-Truppe und stärken sich gegenseitig. Die Schule ist ein Symbol der Hoffnung für die Ärmsten der Armen auf Ausbildung und eine bessere Zukunft.

Mich hat erstaunt, welche Strapazen die Kinder auf sich nahmen. Sie ließen sich von einem 20 km langen Schulweg, von Krokodilen oder anderen Hindernissen nicht davon abhalten, die Schule zu besuchen und kämpfen zusätzlich noch um den Erhalt ihrer Schule. Der Autor hat die Personen gefühlvoll geschildert und mir das Leben in Belitung näher gebracht. Man merkt seine Begeisterung für die Schule und die Regenbogen-Truppe, denn diese haben seinen weiteren Weg sehr geprägt.

Ein wunderschönes Buch, welches Lust zum Lernen vermittelt und auch in den Schulen gelesen werden sollte.