Alte Wunden heilen und unerwartete Wunder geschehen

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waldeule Avatar

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Idyllischer Schauplatz des Romans ist die Roseninsel im Starnberger See. Ganz zu Recht wurde sie im Buchtitel verewigt, denn für mich steht dieser wunderbare und außergewöhnliche Handlungsort im Mittelpunkt des Buches. Die junge Berlinerin Liv hat sich auf die Roseninsel zurückgezogen, um über ein traumatisches Ereignis hinwegzukommen, während für das Mädchen Magdalena in einem zweiten Zeitstrang über 100 Jahre vorher die Roseninsel zum Gefängnis wird. Beide dürfen wir im Buch auf einem Stück ihrer Lebenswege begleiten.

Es ist ein perfektes Buch zum Abtauchen und Entspannen. Fast meditativ begleiten wir Liv bei der Gartenarbeit und Magdalena bei ihren Spaziergängen um die Insel. Das Buch nimmt sich Zeit, in die Personen, in die Geschichten und vor allem in das Umfeld und die Atmosphäre der malerischen Roseninsel einzuführen. Lange Zeit ereignet sich zwar wenig, doch langweilig ist das Buch nie. Ich fühlte mich selbst auf die einsame Insel versetzt und konnte die geruhsamen Momente miterleben. Ideal zum Abschalten!

Mit Magdalena erleben wir eine ganz besondere (Hoch-)Zeit Bayerns – die Zeit des Prinzregenten Luitpolds am Ende des 19. Jahrhunderts. Zwar ist ihre Geschichte fiktiv, doch die Roseninsel und ihre Vergangenheit sind real und daran lehnt sich die Autorin gekonnt an. Es gibt ein paar Ungereimtheiten vor allem im zeitlichen Ablauf, über die ich gestolpert bin, doch sind sie so unwichtig, dass sie die Geschichte nicht weiter stören. Sie hätten nur nicht sein müssen.

Fazit: ein schöner Schmöker zum Abtauchen und Versinken in einer idyllischen Umgebung. Von mir gibt’s für die wunderbar entspannenden Stunden vier Sterne.