Das Geheimnis der Roseninsel

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joojoo Avatar

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Liv ist mit Leib und Seele Ärztin der Berliner Charité, bis eines Tages etwas passiert, nachdem sie sich und ihr bisheriges Leben komplett in Frage stellt.
Was genau passiert hat, das sie so erschüttert hat, erfährt man erst gegen Ende des Romans.
Die Stellenausschreibung für die Krankheitsvertretung des Verwalters der Roseninsel im Starnberger See kommt da wie gerufen, denn ansonsten gibt es keine weiteren Bewohner auf der geheimnisvollen Insel.
Die einzige Verbindung zur Außenwelt ist Johannes, der Sohn des "Seewirt" auf der anderen Seeseite.
Bei einem Missgeschick direkt in ihren ersten Tagen entdeckt Liv das Tagebuch einer früheren Bewohnerin der Insel und fortan wechselt der Handlungsverlauf zwischen Liv in der Gegenwart und Magdalena in der Vergangenheit.
Ähnlich wie Liv hat auch Magdalena ein Geheimnis, das sich dem Leser erst im Laufe ihrer Geschichte endhüllt.

Während ich relativ schnell eine Vermutung hatte, weshalb Liv ihr bisheriges Leben im Trubel Berlins gegen die Einsamkeit der Insel eintauscht und damit sogar ziemlich nah am eigentlichen Beweggrung lag, war Magdalenas eigentliches Geheimnis lange Zeit vom Offensichtlichen verdeckt.
Dass sie als uneheliche Tochter des bayrischen Königs vor der Öffentlichkeit verborgen werden sollte wurde schnell bekannte Tatsache.
Was aber tatsächlich an ihr so interessant sein sollte, das den Tagebuchfund so brisant machen könnte, habe ich nicht im geringsten vermutet und war, wie auch die damaligen Inselbewohner, selbst überrascht.

Auch wenn ich angesichts des Covers und des Settings wahrscheinlich ohne den Klappentext zu kennen nie zum Buch gegriffen hätte, hat mich vor allem Magdalenas Geschichte relativ schnell gepackt, aber auch Livs Geheimnis hat immer wieder dazu geführt, dass ich immer gerne zum Buch gegriffen habe.
Und obwohl die Distanz zwischen Liv und Johannes wie "befürchtet" immer geringer wurde und die ein oder andere Wendung doch sehr vorhersehbar war, hat sich die Autorin doch weitestgehend von allzu kitschigen "das musste ja so kommen" Szenen abgehalten.

Mein Fazit: absolut lesenswert und möglicherweise muss ich den Rosengarten der tatsächlich existierenden Insel irgendwann mit eigenen Augen sehen.