Anfang vielversprechend, danach nur enttäuschend

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haliax Avatar

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Kayla ist in ihrer Ehe an einer Sackgasse angelangt. Streit, Zorn und Stolz drohen ihre Ehe zu zerreißen. Als eines Tages ein Fremder auf die Insel kommt, sind alle Augen auf ihn gerichtet. Jede Frau fühlt sich von seinem Äußeren magisch angezogen. Doch Kayla spürt mehr als nur körperliche Anziehung. Wird sie an ihrer Ehe festhalten und um sie kämpfen oder wird sie dem Fremden näher kommen?

Die Rückkehr der Wale von Isabel Morlande findet sich in einem interessanten und rauen Setting von Schottland wieder. Die Autorin schafft eine realistische, schottische Kulisse und thematisiert ein Problem, was häufig zu finden ist. Was tut man, wenn man in seiner Ehe nicht mehr glücklich ist? Kämpft man darum oder lässt man sich scheiden? Der Zwiespalt findet sich in den Gedanken von Kayla häufig wieder. Die starken Gefühle zu ihren Gedanken kommen zur Gänze an.

Ein Teil, der stark behandelt wurde und erwähnt werden muss, sind Religion und Aberglaube. Die Inselbewohner geben viel auf die kirchlichen Pflichten, gehen jeden Sonntag brav in die Kirche und stellen die Pflichten der Ehe über das eigene Glück. Außerdem glauben einige an die schottischen Mythen und werden auch nicht müde es zu erwähnen. Persönlich finde ich, diese beiden Punkte einen zu großen Teil der Handlung eingenommen haben, sodass die Liebesgeschichte sich nicht vollkommen entfalten konnte. Bis jetzt ist mir nicht klar, wie sich die Beziehung entwickeln konnte, weil einfach zu wenig Zeit für die beiden Charaktere investiert wurde.

Weiters hätte ich mir erwartet, dass sich Kayla ihren Problemen stellen muss. Über das ganze Buch streckt sich das Thema der unglücklichen Ehe. Sie fühlt sich schlecht, bemitleidet sich und ist traurig. Als man zu dem Punkt am Ende des Buches vordringt, wo sie sich ihren Problemen stellen muss und eine Aussprache unausweichlich erscheint, wird alles wie von selbst geregelt. Ohne jetzt viel zu verraten, kann ich nur sagen, dass das Ende unbefriedigend und enttäuschend war.

Fazit
Die Handlung hat vielversprechend begonnen, doch die häufige Thematisierung von Religion und Aberglaube dämpften die Stimmung und haben ihren Teil beigetragen, weshalb die Liebesgeschichte sich nicht vollkommen entfalten konnte. Das offene Ende brachte nur Enttäuschung.