Der Zufall regiert eine chaotische Handlung

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la_donna Avatar

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Zuerst kurz zur optischen Gestaltung. Das Buch ist wie sein Vorgänger ein echter Hingucker. Die beiden Bände passen gut zusammen und ich fand die Faltklappe im Einband praktisch. Der Schreibstil ist sehr angenehm und ausdrucksstark. Die Szenen werden detailliert geschildert und man kann sich sehr gut hineinversetzen. Leider sind das für mich schon die einzigen positiven Aspekte.

Mich hat sehr gestört, dass es sich nicht um den zweiten Band einer Diologie handelt, wie es durch den Einband und den Klappentext vermittelt wird. Dies fiel schon beim vermeintlich ersten Band „Der Würfermörder“ negativ auf und zeigt sich hier noch viel extremer. Ein Großteil des Buches handelt auf Nebenschauplätzen die offensichtlich in vorrangegangenen Büchern eine Rolle spielten. Da ich diese nicht kenne, musste ich kapitelweise Handlungen verfolgen, mit denen ich nichts anfangen konnte und die auch nicht erklärt werden. Es gibt eine Vielzahl von Personen, deren Namen immer wieder genannt werden, ohne des man mit ihnen etwas anfangen kann. Die eigentliche Hauptgeschichte geht für meinen Geschmack dadurch fast unter.

Ich fand es doch sehr enttäuschend, dass keine gute Ermittlungsarbeit den Täter überführte, sondern lauter Zufälle – die teilweise doch sehr gewollt wirkten. Nahezu alle Ermittlungsergebnisse entstammen den Zufall oder „einem Gefühl“. Davon hat das Team offensichtlich sehr viel, denn wenn sie nicht zufällig auf etwas stoßen, hat ein Gefühl sie dorthin geführt. Von der eigentlichen Ermittlung wird kaum berichtet. Z.B. erfährt man, dass es sehr schwer war, an gesuchte Daten zu kommen, aber es wäre doch interessant gewesen zu wissen, wie der Beamte das geschafft hat. Alleine ist auch ein Dauerzustand in dem Roman, denn Teamarbeit gibt es nicht. Jeder Beamte der Kommission ermittelt alleine vor sich hin und unterrichtet die Kollegen je nach Lust und Laune über die Ergebnisse.

Ich musste mich tatsächlich durch das Buch quälen und ständig ging mein Blick auf die Seitenzahl um mich zu vergewissern, wie lange ich noch durchhalten muss. Vielleicht empfindet man das Buch anders, wenn man die anderen Fälle um Kommissar Fabian Risk kennt. Aber wie gesagt, war das für mich nicht nachvollziehbar, da die Bände als Zweiteiler vermarktet werden.

Ich fand den Aufbau der Geschichte chaotisch und durch die fehlenden Informationen konnte ich mit einem Großteil des Buches nichts anfangen. Die Ermittlung war nicht überzeugend. Daher kann ich das Buch nicht weiterempfehlen.