Abgrundtief böse

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wienerin Avatar

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Im nunmehr schon neunten Band ihrer Fjällbacka/ Kommissar Hedström (und Freunde) Serie kreierte Camilla Läckberg einen Plot um vermisste Mädchen. Das Buch beginnt mit dem Auftauchen eines dieser Vermissten, das schwer verletzt aus dem verschneiten Wald auf die Landstraße taumelt, dort von einem Auto erfasst wird und seinen Verletzungen im Krankenhaus erliegt.
Kommissar Hedström und sein Team sind mit den Ermittlungen betraut, während gleichzeitig Erica Falck, die Frau von Patrick Hedström, an einem Buch über einen alten Kriminalfall schreibt, in dem es unter anderem auch um ein angekettetes Kind ging (und der im Lauf der Story zu einer Verbindung mit den aktuellen Fällen führt).
Im Verlauf der spannend geschriebenen Geschichte, taucht man nicht nur wieder in das Leben der Figuren ein, die Camilla Läckberg in dieser Reihe geschaffen hat und freut sich darüber, alten Bekannten zu begegnen, an deren Leben man wieder Anteil nehmen kann, sondern es entwickelt sich auch - gepaart mit kurzen Rückblicken in die Vergangenheit - das Bild einer monströs abartigen Familie, die versteckt hinter einer gut-bürgerlichen Fassade hinter diesen Mädchen-Entführungen und -Misshandlungen steckt.

Ich habe das Buch in zwei Tagen ausgelesen, wobei ich es einige Male aus der Hand legen wollte, mich aber der letzte Satz eines Kapitels zum Weiterlesen genötigt hat, und einige Male musste ich es kurz aus der Hand legen, da ich einen Moment des Verschnaufens brauchte, um das Gelesene zu verarbeiten.

Fazit: Für alle, die Krimis mögen, in denen es nicht nur um den Kriminalfall per se geht sondern auch um Geschichten drum herum, Geschichten die die Ermittler und deren Leben betreffen, ist dieses Buch eine sehr gute Wahl. Es ist eben ein Buch, das von einer Frau geschrieben wurde und sich wohl vor allem an ein weibliches Publikum richten wird. Die Quintessenz dieses Buches selbst, das Hineinziehen des Sohnes in die Grauen durch den eigenen Vater, war mir schon aus einem Krimi von Cody McFadyen bekannt, was aber nichts daran ändert, dass ich diesen Krimi gut finde.
Eine klare Empfehlung (mit einer Einschränkung: eher für Frauen ;-) )