Der 9. Fall für Erica und Patrik

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girasole Avatar

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Erica Falck hat sich ein neues Projekt vorgenommen. Sie recherchiert für ein Buch über Gewalt in Familien und hier speziell über Laila Kowalska. Laila hat ihren Mann Vladek umgebracht und sitzt deshalb im Gefängnis. In Rückblicken erfährt man bruchstückweise wie Laila Vladek kennen gelernt hat und die Geschichte ihrer Ehe. So wurde die gemeinsame Tochter Louise wie eine Gefangene in Ketten gehalten, weil sie anscheinend seit Geburt behindert war und wo sich Sohn Peter aufhält ist derzeit nicht bekannt.

Patrik Hedström muß sich um die Aufklärung des Todes von Victoria kümmern. Sie wurde schon seit längerem vermisst, weil sie vom Reitstall nicht zu Hause gekommen war. Jetzt wurde sie von einem Auto angefahren. Allerdings war sie schon vor dem Unfall misshandelt worden, ihr fehlen beide Augen, die Zunge, die Ohren wurden durchstochen und in ihrem Blut wurde Ketamin festgestellt. Außerdem werden noch weitere vier Mädchen vermisst.

Besagter Reitstall gehört Marta, ihr Mann Jonas hat eine Tierarztpraxis. Ausgerechnet dort wurde eingebrochen und Ketamin entwendet. Seine Eltern leben in der Nähe und führen eine problematische Ehe. Einar wurden beide Beine amputiert und ist seither ein Pflegefall, der seine Frau Helga von früh bis spät wahrlich schikaniert.

Ein Durchbruch gelingt erst, als sich die zuständigen Polizeibeamten zusammensetzen, in deren Bezirk ein Mädchen verschwunden ist.



Die ganze Story wird in sehr kurzen Kapiteln erzählt, die immer mit einem Cliffhanger enden. Das hört sich zwar spannend an, ist mit der Zeit allerdings nervig, weil kein richtiger Lesefluß zustande kommt.

Es handelt sich mittlerweile um den 9. Fall von Erica Falck und Patrik Hedström und für mich ist eindeutig „die Luft raus“. In den ersten Bänden war die Zusammenarbeit noch neu, erfrischend und interessant. Das Privatleben der Ermittler, samt Schwester Anna ist m. E. auch erzählt und dreht sich nur noch im Kreis. Außerdem mischt sich Erica derart in die polizeiliche Ermittlungen ein, daß es einfach nur unrealistisch ist, vor allem auch deshalb, weil sie vor den Ermittlern die klügeren und richtigen Schlüsse zieht. Chef Mellberg besticht durch Einbildung, aber nicht durch fachliche Kompetenz.

Meine Meinung zu diesem Buch ist fast identisch mit der zum letzten Fall. Es gibt etliche Handlungsstränge, die zusammenlaufen und erst im letzten Drittel kristallisiert sich heraus, wie es tatsächlich war. Dann auf den letzten Seiten nochmals eine Wendung und Überraschung, aber diese konnte meine Meinung zum Buch aber auch nicht mehr zum Positiven wenden.

Alles in allem sollte die Autorin langsam ernsthaft ihr Konzept überdenken. Nur so als Anmerkung von mir - Es ist zwar nett in die Vergangenheit abzudriften, aber nicht bei jedem Buch. Vom nächsten Buch werde ich erst mal Abstand nehmen!