durchschnittlicher Läckberg

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern Leerer Stern
bblubber Avatar

Von

Fjällbacka ist die Heimat von Patrick Hedström und seiner Frau Erica Falck. Im achten Fall schon ermittelt das Ehepaar zunächst getrennt, später gemeinsam. Der geneigte Leser dieser schwedischen Reihe wird vor allem das menschliche und zwischenmenschliche in den Romanen von Camila Läckberg schätzen. Ähnlich den Büchern der deutschen Nele Neuhaus wird hier immer viel Wert darauf gelegt, dass neben einer spannenden Krimihandlung und einem ausgetüftelten Fall auch das Privatleben der Ermittler und der Autorin Erica genauer erzählt werden und eine große Rolle spielen in der Geschichte.

Der Krimi an sich ist diesmal ziemlich hart zu lesen, denn es geht um Kindesmisshandlung und der oder die Täter – will ich nicht verraten – sind wirklich Sadisten und verhalten sich menschenverachtend. Teilweise ist das harter Tobak und schwer zu verkraften für zarte Gemüter.

Auf gewisse Weise folgt Läckberg wie immer ihren eigenen Vorgaben. Wie meistens recherchiert Erica erst in einem scheinbar ganz anderen Fall – dem Mord einer Ehefrau an ihrem Ehemann – und plötzlich laufen die Fäden dann wieder zusammen zu einem Fall gequälter und entführter Mädchen, den Patrik gerade mit seinem Team bearbeiten muss.

Ich habe ja bereits drei Romane dieser Reihe vorher gelesen und finde es einerseits nett, die bekannten Figuren wiederzutreffen aber auch etwas schade, dass Camilla oft so wenig Neues in die Serie bringt. Auch wenn es vielleicht seltsam klingt, aber bis auf die alltäglichen Problemchen plätschert das Privatleben schon etwas dahin und man ist versucht drüber zu lesen, weil man mit den Kriminalfall weiterkommen möchte. Auch kann sie den Spannungsbogen nicht immer halten bzw. kommt das Ende überraschend und etwas überstürzt. Meiner Meinung nach hätte das Buch gerne noch 20, 30 Seiten und ein paar Erklärungen mehr haben dürfen.

Alles in allem ein solider Krimi der aber nicht ihr bester Roman ist. Die Frage, die sich schon andere Rezensenten gestellt haben, ob man als Quereinsteiger mit diesem Band anfangen kann würde ich aber dennoch bejahen, da alles Wichtige ja irgendwie nochmal erklärt wird – und das, was fehlt ist eigentlich auch nicht relevant um die Story zu verstehen.