Ein Muss für alle Läckberg-Fans

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lesemöwe Avatar

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Wie schon in vorherigen Kriminalromanen von Camilla Läckberg gibt es einen Handlungsstrang um die Ermittlungen von Kommissar Patrick Hedström einerseits und einen um das "Ermitteln" seiner Frau, der Schriftstellerin Erika Falk, andererseits. Auch wenn sich einem noch nicht von Anfang an ein Zusammenhang erschließt, weiß man aus der Erfahrung der anderen Bände dieser Krimireihe sicher , dass es einen gibt. Das schafft von Anfang an Spannung, denn man rätselt, überlegt und möchte diesem Zusammenhang selbst möglichst schnell auf die Spur kommen.

Der Beginn des Romans zeigt die teilweise gespenstische Atmosphäre, die diesen Krimi durchzieht: Ein Mädchen kämpft sich in dieser ersten Szene schwer verletzt bis zur Straße vor. Es wird eine gespenstisch anmutende Szene beschrieben, die sich einem, so hat man das Gefühl, aus der Sicht eines Pferdes, das mit seiner Reiterin auf die Szene zureitet, erschließt: "Der Hengst lief noch schneller. Der intensive und strenge Geruch der Angst vermischte sich mit etwas Undefinierbarem, aber so Furchteinflößendem, dass er die Ohren anlegte. Er wollte kehrtmachen und zurück in seine vertraute Box galoppieren. Dies war kein sicherer Ort." (Seite 7).
Später verstirbt sie im Krankenhaus.
Bald finden die Ermittler heraus, dass das Mädchen keinerlei Möglichkeit mehr zur Kommunikation hatte, da ihm die Zunge abgeschnitten, die Augen ausgestochen und der Hörsinn zerstört wurde. Auch stellen sie fest, dass diese Tat keine Einzeltat war, sondern zwischen dem grausamen Verstümmeln dieses Mädchens und dem Verschwinden vieler weiterer Mädchen sowie weiterer Verbrechen, die schon lange zurückliegen, ein Zusammenhang besteht.

Gleichzeitig recherchiert Erika für ihr neues Buch über eine vor vielen Jahren verurteilte Mörderin, Laila Kowalski. Sie besucht sie im Gefängnis, sucht das Haus auf,in dem Laila ihren Mann getötet haben soll, und hat das deutliche Gefühl, dass Laila etwas vor ihr verbirgt (vgl. Seite 12) und der ganze Fall von damals vielleicht nicht so eindeutig ist, wie es immer schien.

Parallel zu ihren eigenen Recherchen interessiert sie sich auch für den aktuellen Fall ihres Mannes und stellt ihre eigenen Recherchen an....

Das ganze Ausmaß der Verbrechen offenbart sich erst ganz zum Schluss, sodass die Spannung wirklich bis auf die letzte Seite erhalten bleibt.

Neben den Ermittlungen und Recherchen der beiden sympathischen Protagonisten Patrick und Erika spielt aber auch ihr Familienleben eine große Rolle.Das rundet das Bild, das man sich von den beiden Figuren macht, auf interessante Weise ab, denn sie wirken authentisch und entwickeln sich weiter. Auch die anderen Ermittler und Familenmitglieder werden nicht nur auf ihre Funktion für den Roman reduziert, sondern werden mit ihren Stärken und Schwächen und ihrem Privatleben gezeigt.

Als Fazit kann man sagen, dass es sich um einen interessanten, vielschichtigen und atmosphärisch dichten Krimi handelt, den man, wenn man ihn einmal angefangen hat, nicht mehr aus der Hand legen möchte.