Lesegenuss vom Feinsten

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meldsebjon Avatar

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Hier liegt wieder einmal eines der seltenen Bücher vor, die ich bewusst langsam gelesen habe, weil ich möglichst lange etwas davon haben wollte! Schade, dass man nur fünf Sterne vergeben kann!
Die Geschichte als solche ist schon recht spannend zu lesen: Ein junges Mädchen, das vor einigen Wochen entführt wurde, taucht plötzlich wieder auf und wird gleich angefahren. Diesen Verletzungen erliegt sie. Es stellt sich heraus, dass sie auf schwerste Weise misshandelt worden ist. Sie ist das jüngste Opfer einer Reihe von verschwundenen Mädchen, aber das erste, das wieder aufgetaucht ist. Es gilt nun, den Täter zu finden und weitere Entführungen zu verhindern.Natürlich hofft man auch, dass die übrigen Opfer noch gerettet werden können.
Was diesen Krimi aber aus der Masse hervorhebt, sind die vielen spannenden Nebenhandlungen, die irgendwie auch etwas mit der eigentlichen Geschichte zu tun haben. Da ist Erika Falck, die wieder auf Recherche zu einem neuen Roman ist. Nach und nach gelangt sie zu der Vermutung, dass der vor langer Zeit verhandelte Fall von Gattenmord und Kindesmisshandlung sich doch etwas anders abgespielt hat, als das Gericht für richtig erkannt hat. Außerdem scheint es Zusammenhänge zu der aktuellen Ermittlung zu geben.
Erikas Schwester Anna hat Probleme mit ihrem Mann. Einer der Polizisten hat seine Frau verloren und steht jetzt alleine mit einem Kind da. Eine Polizistin sollte eigentlich noch nicht arbeiten, zieht aber gelegentlich die Archivarbeit ihrem schwierigen Säugling vor und bringt Wichtiges ans Licht. Ein Zusammenhang zu einem versuchten Einbruch wird gefunden. Eine ältere Frau wird von ihrem behinderten Mann im Gegensatz zu früher jetzt nur noch verbal misshandelt, was aber immer noch schlimm genug ist. Die Leiterin des Reitstalles, die mit dem örtlichen Tierarzt verheiratet ist, kannte das getötete Mädchen gut. Der Tierarzt selbst auch. Der Bruder scheint etwas zu wissen. Vielleicht auch die anderen jungen Reiterinnen? Dann gibt es natürlich immer wieder den offiziellen Leiter der Polizeiwache, Mellberg, dessen Einmischungen zwar ermittlungstechnisch zu weinen sind, beim Leser aber immer wieder für ein Schmunzeln gut sind.
Dazwischen gibt es immer wieder Rückblenden zu der Vorgeschichte des alten Falles.
Fazit: Richtig gut und spannend geschrieben und das bis zur letzten Seite! Eines der Bücher, wo der Leser gleichauf mit der Polizei versucht, eigene Lösungen zu finden. Mancher Verdacht wird zwar bestätigt, aber die endgültige Lösung ist so nicht vorhersehbar. Wirklich empfehlenswert!