Umsetzung als Hörbuch nicht sehr gut gelungen

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schildkroete Avatar

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Diese Rezension bezieht sich auf die Hörbuchausgabe

Ein bereits schwer verletztes Mädchen wird auf einer Landstraße von einem Auto erfasst und stirbt kurz darauf im Krankenhaus. Das Mädchen wies schwere Misshandlungen auf und wurde seit einigen Wochen vermisst. Sie verschwand spurlos auf ihrem Heimweg. Es werden noch weitere Mädchen in der Nähe von Fjällbacka vermisst. Kommissar Patrik Hedström ermittelt in dem Fall und arbeitet dabei mit seiner Frau Erica Falck zusammen. Diese schreibt gerade an einem Buch über Gewalt in Familien. Ihre Recherchen erweisen sich als sehr wertvoll für Patriks Ermittlungen. Können die vermissten Mädchen rechtzeitig gefunden werden?
In der Geschichte gibt es verschiedene Erzählstränge, deren Zusammenhang zunächst völlig unklar ist. Dies sorgt einerseits für Spannung, andererseits war ich als Hörer von der Vielzahl an auftretenden Personen anfangs ein wenig überfordert. Die Zuordnung viel mir zunächst schwer. Dies gelang mir im Verlauf aber immer besser und die Spannung rückte in den Vordergrund. Die Handlung bot viel Raum für Spekulationen. Mehrfach musste ich meine Theorien bezüglich des Täters verwerfen. Erst kurz vor dem Ende wurde ersichtlich, wohin sich das alles entwickelte. Ich war mir bezüglich des Täters nun sicher und dann gab es wieder eine Überraschung. Diese letzte Wendung war für meinen Geschmack allerdings etwas zu viel und machte die bisher wirklich gut konstruierte Geschichte für mich irgendwo kaputt. Alles wirkte nun überzogen und auch unglaubwürdig.
Das Hörbuch wurde von vier verschiedenen Personen gelesen: Nina Petri, Gesa Geue, Vanida Karun und Hannah Walther. Dies war grundsätzlich eine gute Idee, weil es vermutlich dabei helfen sollte, bei den verschiedenen Erzählsträngen den Überblick zu behalten. Das hat allerdings nicht sonderlich gut funktioniert, da sich die Stimmen und Erzählweisen teilweise zu sehr ähnelten. Ich habe nicht alle vier Stimmen heraus gehört. Schwierig wurde es auch als sich zwischen den einzelnen Strängen Verbindungen auftaten und somit nicht mehr nur eine Person für einen Erzählstrang zuständig war. Das sorgte eher für Verwirrung als für einen besseren Überblick. Hinzu kam, dass mir nicht jede der Stimmen und der zugehörige Erzählstil zugesagt haben.
„Die Schneelöwin“ war mein erstes Buch bzw. Hörbuch von Camilla Läckberg, aber bereits der 9. Fall für Patrick Hedström und Erica Falck. Dies störte aber nicht. Man konnte das Hörbuch auch ohne Probleme verstehen, ohne die Vorgänger zu kennen. Die Geschichte war gut konstruiert und spannend. Leider hat mir die Auflösung am Ende überhaupt nicht gefallen. Auch die Umsetzung als Hörbuch fand ich nicht sonderlich gelungen. Nicht jede der vier Vorleserinnen konnte mich überzeugen. Ich denke, es wäre aus den oben genannten Gründen besser gewesen, das Buch nur von einer Person lesen zu lassen. Die angeführten Kritikpunkte führten dazu, dass ich dieses Hörbuch alles in allem nur mittelmäßig fand.