Verbotene Liebe in giftigen Zeiten

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern Leerer Stern
leseleo Avatar

Von

Der historische Roman "Die schöne Philippine Welserin" ist mit einem klassischen, altmodischen Cover versehen. Dieses passt zum vorgestellten Text, wenngleich es sicher auch ein wenig abschreckend wirkt.
Die vorgestellte Leseprobe befindet sich mitten in der Geschichte um Philippine und Ferdinand, jedoch findet sich der Leser sofort zurecht und braucht keine große Eingewöhnungszeit. Aktuell stelle ich mir sogar die Frage, was denn der Inhalt der ersten 120 Seiten sein könnte, da offensichtlich der Beginn der Liebelei und somit der gesamten Geschichte beschrieben wird. Die Sprache in der recht langen Leseprobe ist geschachtelt aber dennoch gut zu verstehen. Typische "altmodische" Sprachkonstruktionen wirken nicht übertrieben künstlich, sodass der Roman gut verständlich ist, wenngleich es sich deutlich um einen historischen Roman handelt. Lediglich zwischendurch wird die klare Struktur des Schreibens ein wenig aufgelockert, um die Hektik in der Szene mit Philippine und Pernstein zu verdeutlichen. Dieser "Verlust" von Anführungszeichen und klarer Struktur führte bei mir sofort zu Verwirrung und viel schlechterem Verständnis des Geschriebenen. Davon abgesehen werden die Gefühlen und Gedanken von Philippine schön beschrieben und die Spannung steigt bereits in den wenigen Seiten deutlich an.
Insgesamt gesehen macht Brigitte Riebes Buch einen soliden Eindruck. Ein historischer Roman über eine verbotene Liebe, Vergiftungsskandale und das historische Leben auf einem Schloss stellen aber auch nicht wirklich etwas Neues dar. Die Sprache ist zu großen Teilen gut zu lesen und der Inhalt eingänglich und verständlich. Es bleibt abzuwarten was die Liebe zwischen Philippine und Ferdinand noch alles mit sich bringt.