Ein Zombie im Kinderzimmer

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dragon Avatar

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Die schreckliche Adele hatte einen schrecklich genialen Einfall und erschafft ein schreckliches Monster. – Zugegeben, diesen Humor muss man schon mögen und somit ist der Comic nicht für jedermann geeignet. Der recht schwarze Humor hat es auch ziemlich in sich, denn Adele möchte am liebsten ihre Katze an den erschaffenen Zombie verfüttern, köpft ihre Puppen und schreibt blutrünstige Geschichten, die selbst den größten Horrorfilmregisseur aller Zeiten den Schweiß auf die Stirn treiben.

Das Cover und der Illustrationsstil gefallen mir, denn ich mag den klaren Stil und die kräftigen Farben sowie ausdruckstarken Zeichnungen. Mit relativ wenig Text kommen die kurzen Episoden daher und sind in sich abgeschlossen, erzählen aber die große Rahmenhandlung, dass Adele einen Zombie erschaffen hat, mit dem sie fortan ihren Alltag bestreiten muss. Dabei bleibt sie sich ihrer Art treu, die gemein, boshaft und sarkastisch ist. Adele hasst alles und löst Probleme auf ihre ganz eigene Art. Nicht immer geht sie daraus als Siegerin hervor, was sie aber wieder sympathisch und nahbarer macht. Die maximal 1 – 2 Seiten langen Episoden mit eigenen Kapitelüberschriften sind gut überschaubar und für Leseanfänger leicht zu bewältigen. Jedoch würde ich das empfohlene Alter ab 8 Jahren für die schreckliche Adele höher ansetzen. Junge Leser verstehen die Ironie und den Sarkasmus hinter den einzelnen Szenen wohl nicht so, wie sie gemeint sind. Wer sich aber ganz dem schwarzen, abgründigen Humor des rothaarigen Mädchens hingibt, wird auf knapp 100 Seiten seinen Spaß haben. Die Zeichnungen sind genau auf den Punkt und bringen die Situationskomik sehr passend rüber. Der Schluss macht neugierig auf den nächsten Band, der sicher wieder ein großartiges Lesevergnügen wird. Adele ist eben einfach schrecklich – schrecklich gut.