Die rebellische Prinzessin

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gisel Avatar

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Adele hat es satt, dass in den Märchen die Prinzessinnen immer wohlerzogen und gut gekleidet sind. Da träumt sie sich in ein Märchen hinein, und plötzlich ist sie die schreckliche Adele, die sich gegen die alten Regeln auflehnt - und dabei entdeckt, dass die ach so wohlerzogenen Prinzessinnen sich dabei übertrumpfen, den Hauptpreis im Gewinnspiel zur Sternenprinzessin zu ergattern. Dass dabei hintenrum die Fetzen fliegen, merkt Adele erst bei genauerem Hinsehen. Die kämpferische Prinzessin ist fest entschlossen, eine ganz neue Geschichte zu erzählen, eine, in dem die dummen Regeln keinen Wert mehr haben.

Adele ist ganz schön „schrecklich“ drauf, denn in einer Welt, in der Schönheit und gutes Benehmen zählt, gibt sie keinen Pfifferling darauf. Im Gegenteil, sie sucht nach einer Welt, in der Prinzen und Prinzessinnen gleichberechtigt sind. Ein ganz schön feministischer Ansatz für ein Comicbuch! Doch ganz bis in die letzte Konsequenz ist die Geschichte nicht fertiggedacht, denn Adele findet sich plötzlich wieder im Wettkampf um den ersten Preis. Natürlich schon, um die Welt zu ändern, aber sie muss doch mitmachen im Wettstreit der Prinzessinnen, der mit Fairness überhaupt nichts mehr zu tun hat. Das ist zwar witzig zu lesen, hat dann aber mit dem feministischen Ansatz überhaupt nichts mehr zu tun. Dennoch gibt die Geschichte ganz schön viel Stoff zum Nachdenken, und das auf kindgerechte Art und Weise, das finde ich wiederum gelungen.

So ganz überzeugt hat mich die schreckliche Adele nicht, dennoch zeigt das Buch einige interessante Ansätze. Deshalb möchte ich es gerne weiter empfehlen und vergebe 4 von 5 Sternen.