Die Schuldlosen

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girasole Avatar

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Alex Junggeburt kommt vorzeitig aus dem Gefängnis frei und kehrt in seinen Heimatort zurück. Seine verstorbenen Eltern haben ihm das Haus überlassen und seinem Bruder die Brauerei. Um diesen Unterschied auszugleichen, muß sein Bruder Albert ihm monatlich Unterhalt zahlen. finanzielle Sorgen hat Alex deshalb keine.

Verurteilt wurde er, weil der Janice Heckler getötet haben soll. Das Mädchen war als sehr lebenslustig bekannt und hatte zuletzt Streit mit dem betrunkenen Alex, deshalb hatte man in dem Ort gleich den Mörder zur Hand. Als Kind wurde er von allen bedauert, wegen seiner verkorksten Erziehung, später wurde er deshalb und Raufbold und Loser.

Mit offenen Armen wird er bei seiner Rückkehr nicht empfangen.

 

Die Autorin beginnt das Buch mit dem Jahr 1982 und beschreibt die Einwohner des Ortes mit ihrer Geschichte und vor allem Vergangenheit sehr detailliert und nachvollziehbar. Sie zeigt auf, welches Leid manche Mütter durchleben mußten und wie sie dies bewältigten bzw. versuchten zu bewältigen. Es geht auch um die Verstorbenen, um Ersatzkinder, um Kinder ohne Mütter und später um deren Liebe. Das alles beschreibt sie immer wieder aus einem anderen Blickwinkel und bringt den Leser dazu mitzurätseln, was damals wirklich geschah. Fasziniert hat mich, daß sie Alex, den Mörder so beschrieben hat, daß ich ihn gleich sympathisch fand. 

 

Petra Hammesfahr hat es geschafft, wirklich von Beginn an packend zu schreiben. Mit den einzelnen Protagonisten konnte der Leser mitleiden und mitfiebern. Es ist ein Buch, das ich innerhalb von zwei Tagen verschlungen habe. Die Auflösung war dem geübten Krimileser zwar schon ab der Hälfte klar, aber das hat der Spannung keinen Abbruch getan. Ich habe das Buch zugeklappt und war mit dem Ende völlig einverstanden.

 

Nach zwei für mich nicht so guten Büchern der Autorin fand ich dieses absolut gelungen!