Die Schuldlosen

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nijura Avatar

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Nach sechs Jahren Haft kehrt Alex nach Garsdorf zurück. Er ist verunsichert, wie wird sein Umfeld auf ihn reagieren, schließlich wurde er wegen des Mordes an Janice Heckler verurteilt. Er soll die "Dorfmatratze" damals ertränkt haben. Auch nach sechs Jahren kann sich Alex noch immer nicht an diese Tat erinnern, da er damals stockbesoffen war und glauben musste, was ihm sein Freund erzählte.
Aber allmählich kommen manchen Personen Zweifel an Alex Schuld....

Alex war mir von Anfang an sympathisch und auch ich zweifelte an seiner Schuld.
In  Rückblenden wird Alex befremdliche Kindheit beleuchtet und seine Weiterentwicklung bis zu dem Mord. Dabei spielen sehr viele Verwandte und andere Personen eine große Rolle und ich musste sehr aufpassen, dass ich mir die Personen und ihr Verhältnis zueinander merken konnte. Dennoch ist das Familiendrama, dass sich nach und nach offenbart sehr gut und detailliert geschrieben und es gab manche Überraschung. Manchmal musste ich auch lächeln, z. B. wird ein Kleinkind als Prinz Knatschsack und Hasemann tituliert, das fand ich einfach köstlich :) Die Personen wirken sehr glaubwürdig, viele blicken einfach weg, obwohl sie Skrupel verspüren - das gleicht dem echten Leben.
Die letzten 100 Seiten zieht die Spannung merklich an, trotz dass ich bereits ahnte wie es ausgeht,  konnte ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen.

Das Buch hebt sich merklich von anderen Krimis ab, allerdings sehr positiv. Die Grundstimmung ist meist düster, doch nie hoffnungslos. Petra Hammesfahr versteht es den Leser zu fesseln und in ihren Bann zu ziehen. Die Geschichte entwickelt sich langsam und gemächlich. Sehr empfehlenswert!