Gesellschaftsdrama

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gs2802 Avatar

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 Mit „Die Schuldlosen“ thematisiert der Autor geradezu die Abgründe menschlichen Verhaltens, aber vor allem Gruppenzwang und die Dynamik innerhalb der Gesellschaft. Die spannende Schreibweise gibt auf lange Strecken des Buches Rätsel auf, und man weis nie genau, woran man bei der Hauptfigur des Buches gerade ist – ein Winkelzug, der das Buch zu einem geradezu schaurigen Vergnügen werden lässt. Streng nach dem Motto: „Wer ist dieser Alex eigentlich und ist ihm auch nur einen Meter weit zu trauen?“ Herrlich.

Andererseits die angesprochenen gesellschaftlichen Zwänge, allen voran das Brandmal des Verbrechers, aber auch Selbstzweifel der Mütter, die aus mehreren Perspektiven und aus unterschiedlichen Generationen heraus betrachtet werden.

Angeordnet wird das Ganze um einen Mordfall, einige Jahre zurückliegend zwar, jedoch immer noch mit dem Potenzial Leben nachhaltig zu verändern.

Ein spannendes Buch mit keinen nennenswerten „Durchhängern“ und eine Lektüre, die allein schon wegen des Charakters des Alex lesenswert ist.