Petra Hammesfahr "Die Schuldlosen" - Wer ist hier schuldig?

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mrs-lucky Avatar

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Inhalt: Am Ostersonntag wird Jannice Häckler tot und halbnackt in der Greve gefunden. Ein Täter wird schnell ermittelt und trotz mangelnder Indizien aufgrund einer Zeugenaussage festgenommen. Die Einwohner Garsldorfs zweifeln nicht daran, dass Alex Junggeburt schuldig ist, da er schon seit seiner Kindheit durch seine Aggressivität und Rücksichtslosigkeit aufgefallen ist. Als Alex nach sechs Jahren vorzeitig aus der Haft entlassen wird, kehrt er in sein Heimatdorf und das inzwischen verwaiste Elternhaus zurück. Seitens der Dorfbevölkerung, alter Freunde und Verwandte trifft er jedoch auf Ablehnung, lediglich seine Jugendfreundin Silvie will ihm eine Chance geben und ist nicht von seiner Schuld überzeugt.

Meinung: Der Roman ist sehr einfühlsam geschrieben, die Geschichte sehr vielschichtig und berührend. Die Autorin erzählt von Alex Versuchen, nach der Haft im Dorf wieder Fuß zu fassen, beleuchtet aber auch die Vergangenheit der Hauptpersonen in verschiedenen Rückblenden und versucht so, die Beweggründe der Charaktere zu erklären und die Umstände des Mordes an Jannice noch einmal aufzurollen . Als „Thriller“ würde ich den Roman nicht einstufen, dazu wird zu wenig Spannung aufgebaut und die Geschichte ist zu durchschaubar. Dass Alex von den Dorfbewohnern als rachsüchtiger Teufel angesehen werden soll, kommt in der Geschichte nicht wirklich rüber, dazu tritt er zu harmlos auf. Noch dazu wecken die Rückblenden zu seiner Kindheit eher Verständnis, als seine angebliche Unberechenbarkeit zu erklären. Insgesamt bewerte ich das Buch eine nette Lektüre für zwischendurch.