Die unmittelbare Begegnung zweier unvereinbarer Wirklichkeiten

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owenmeany Avatar

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Tough ist Johanna als Galakto-Joe, wenn sie ihren Teil dazu beiträgt, die Welt zu retten, aber sie muss lernen, ihre Träume zu beherrschen, damit diese nicht ihren Alltag überlagern.

Eine originelle Idee ist das, die psychischen Vorgänge während unseres Schlafs zum Thema eines Fantasybuchs zu machen, das hat schon fast Freudsche Dimension. Ob sie nun Ängste in den Albträumen nachvollziehen oder mentale Kräfte in den Wunschträumen mobilisieren: sie sind Ausdruck unserer ureigensten Persönlichkeit.

Und das verpackt Florian Beckerhoff in eine richtig spannende Geschichte. Großartig führt er ab Seite 61 den Lesern die Quintessenz des Heilungsprozesses vor Augen, die diese besondere Ferienschule den geschädigten Jugendlichen angedeihen lässt mit Hilfe der Traumalla. Wie er nicht nur Versatzstücke aneinanderreiht wie in billiger Fantasy, sondern eine innere Logik entwickelt, hat fast schon Michael-Ende-Format, nur nicht ganz in dessen ausgefeilter Komplexität.

Richtig aufregend wird es, wenn ein irregeleiteter frustrierter Mitschüler versucht, die segensreiche Einrichtung zum Bösen zu missbrauchen, indem er die Büchse der Pandora öffnet. Wie die pfiffigen, tapferen Kinder sich dagegen wehren, macht Mut. Indem der Autor die Psyche visualisiert und Auswege aufzeigt aus verfahrenen Situationen, ist das Buch in der Lage, albtraumgefährdeten Mädchen und Jungen die Ängste abbauen zu helfen. Das ist fast schon Bibliotherapie.