Distanziert und unlogisch

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la tina Avatar

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Da Johanna zu den unmöglichsten Zeiten in einen Traumschlaf fällt und dort Abenteuer als Galakto Joe erlebt, selbst mitten im Unterricht!, wird sie in den Sommerferien auf die Schule der verrückten Träume geschickt. Dort sind weitere Kinder untergebracht, welche auf unterschiedlichste Weise Probleme mit ihren Träumen haben.
Zunächst wirkte das Buch ganz vielversprechend, endlich mal ein Mädchen, dass nicht davon träumt, als passive Prinzessin gerettet zu werden sondern die Zügel selbst in die Hand nimmt und heldenhaft Mensch und Tier in Not rettet. Mit dem Szenenwechsel in besagte Schule der verrückten Träume legte sich bei mir jedoch schnell die Begeisterung. Man erhält gar nicht wirklich die Möglichkeit, mit den Kindern die Schule zu erkunden und Abenteuer zu erleben. Stattdessen wird im Schnellverfahren erzählt, dass sie hier untergebracht werden, dort zu schlafen oder zu essen haben, und dass sie gefälligst lernen sollen, mit ihren Träumen klar zu kommen. Der Stil ist entsprechend über lange Zeit zusammenfassend berichtend, bleibt distanziert statt sich in die Kinder reinzuversetzen. Und oftmals hatte ich das Gefühl, die Kinder geben die altkluge Meinung Erwachsener wieder statt sich wie Kinder auszudrücken. Zudem wirkte vieles einfach widersprüchlich, der Hinweis auf einen Saboteur wurde nicht ernst genommen und als es soweit war, wurde die seit Jahrzehnten laufende Schule von den Erwachsenen beim kleinsten Problem einfach aufgegeben - welch schlechtes Beispiel, mit Problemen umzugehen!
Mir war das Buch zu distanziert, zu unlogisch und mir fehlten einfach die Momente, mit den Kindern gemeinsam Abenteuer zu erleben und ihre neue Umgebung zu erkunden. Stattdessen wurden die Kinder wie Gefängnisinsassen hin und her geschubst in ihren Schulferien, wer mag denn sowas bitte lesen?