Verwirrendes Ende einer guten Reihe

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Ich habe „Im Sturm der Echos“ entgegengefiebert. Die Spiegelreisende ist eine Reihe, die mich irgendwie fasziniert hat. Vor allem der zweite und der dritte Band haben mich in ihren Bann gezogen. Die verschiedenen Welten („Archen“) und die Kräfte ihrer Bewohner bieten eine besondere Kulisse an, die ich gerne entdeckt habe. Intrigen und plötzliche Wendungen verliehen der Geschichte Spannung, so dass ich die Bücher verschlungen habe. Nach dem Lesen des vierten Bands bin ich hingegen etwas perplex.

In einem Interview an „Die Zeit“ sagte Christelle Dabos, dass sie das Ende des Buchs erst nur beim Schreiben wusste. Den Eindruck hatte ich auch beim Lesen. Das Buch stellte vom Stil her für mich einen Bruch mit den vorherigen Bändern da. Diesmal gibt es keine Spannungen zwischen den Personen. Es geht vielmehr darum, herauszufinden und zu verstehen, was die Echos sind, wo man den Anderen findet und wie man die Welt rettet. So wird die ganze Handlung abstrakter, metaphysischer. Viele Seiten lang hatte ich den Eindruck, viel zu lesen und wenig zu verstehen. Ab der Hälfte des Buchs kamen dann die Erklärungen. Diese wirkten jedoch für mich teilweise etwas erzwungen. Ich hatte den Eindruck, dass man die Regeln über die Funktionsweise der Welt der Archen beliebig verbiegen konnte, um Phänomene dann doch noch zu erklären. Auch wurde Einiges angedeutet und nicht wirklich erklärt. Das Ende an sich finde ich mutig. Insgesamt jedoch hinterlässt das Buch bei mir etwas Verwirrung und das Gefühl von nicht ganz ausgeschöpftem Potential.

Ich würde die Serie trotzdem empfehlen, auch wenn das Ende nicht optimal für mich war.