Schöne Beschreibungen

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jiskett Avatar

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Was mir nach dem Lesen der Leseprobe besonders in Erinnerung geblieben ist, sind die Beschreibungen. Sie sind sehr bildgewaltig und eindringlich; ich hatte die beschriebenen, exotisch wirkenden Szenen direkt vor Augen. Auch die Erzählung von Tahsin Bey über die "Armee", die an diesem Ort früher einmal unterwegs gewesen sein soll, war gut geschildert und man kann sich sehr gut vorstellen, wie er die Geschichte erzählt und ausschmückt, aber auch, wie es damals gewesen sein könnte. Dass sein Neffe nicht will, dass er weitererzählt, ist natürlich ebenfalls interessant und wirft einige Fragen auf... vor allem, da er lügt und nicht sagen will, was los war.
Aber auch der Rest der Leseprobe ist vielversprechend. Wir erfahren viel über Viv und ihr Umfeld - sie scheint eine gebildete, aufgeweckte Frau in einem von Männern dominierten Umfeld zu sein. Dass sie nun an einer Ausgrabung teilnimmt, verspricht interessante Plots - vor allem, da sie sich beweisen möchte. Auch die Spannung zwischen ihr und Tahsin Bey ist vielversprechend, auch wenn man nicht genug über die beiden erfährt um beurteilen zu können, ob man als Leser eine solche Beziehung begrüßen oder abstoßend finden wrüde. Die Leseprobe endet mit dem Versprechen "Wenn der Krieg endet" ... also sehr offen. Dies macht den Leser natürlich neugierig und man will wissen, wie es weiter gehen und was mit den Figuren geschehen wird.

Gestört hat mich die Wiedergabe von Dialogen. Ich fand es sehr verwirrend, dass die Dialoge einfach mit "--" begannen und dass nichts weiter dabei stand - nicht, wer etwas sagte (auch wenn das aus dem Kontext klar wurde) und auch nicht, WIE etwas gesagt wird. Wenn der Rest des Buches gut ist, lässt sich dieser (in meinen Augen) Mangel aber übersehen.