Abtauchen in eine vergangene Zeit

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buchina Avatar

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1914 keine leichte Zeit für Frauen, die unabhängig sein wollen. Die Engländerin Vivian Rose ist eine von ihnen. Sie reist in dieser Umbruchszeit nach ins osmanische Reich, in die heutige Türkei, um an archäologischen Ausgrabung dabei zu sein. Zu verdanken hat sie das ihrem Vater, der sie immer ermutigt hat zu lernen und sich nicht auf die typischen "Frauenbeschäftigungen" zu reduzieren. Im antiken Karien soll sie dem Freund ihres Vater Tahsin Bey bei seinen Ausgrabungen unterstützen. Bald sieht sie aber sehr viel mehr in ihm als nur einen Freund.

Wer jetzt glaubt, das entwickelt sich zu einer schwülstigen Liebegeschichte täuscht sich. Denn ich wurde überrascht, denn im Fokus steht nicht unbedingt die Liebesgeschichte, die ein paar Überraschungen bereit hält, sondern sehr viel mehr die Entwicklung der Protagonistin. Sie muss sich in den Kriegswirren noch sehr behaupten.

Neben den spannenden Hauptcharakteren waren für mich die Beschreibungen des osmanischen Reiches und später auch Indien sehr interessant. Als Leser ist man bei Zerfall des osmanischen Reiches und des britischen Kolonialreiches dabei. Manchmal war es ein wenig verwirrend und langatmig für mich, da ich mich nicht so sehr in dieser Zeit auskenne. aber die Autorin hat es dann doch immer wieder geschafft mich mitzunehmen.

Ein wirklich interessanter Roman mit einer starken Protagonistin. Der mein Allgemeinwissen erweitert hat. Für mich gab es manchmal ein paar Längen, die nicht hätten sein müssen, aber dennoch sehr empfehlenswert, für Leser, die gerne einmal in die orientalische und asiatische Welt abtauchen möchten.