Die Straße der Geschichtenerzähler

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raschke64 Avatar

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Text auf der Rückseite:
Eine junge Engländerin reist 1914 zu Ausgrabungen nach Labraunda und begegnet dort dem Archäologen Tahsin Bey. Vor dem Hintergrund antiker Ausgrabungen und den Wirren des Ersten Weltkriegs entfaltet sich eine vergangene Zeit, eine exotische Welt und vor allem die Geschichte einer großen Liebe.

In letzter Zeit frage ich mich immer mehr, ob die Verfasser der Klappentexte bzw. der Rückseitentexte überhaupt die Bücher vorher lesen. Denn die Geschichte der großen Liebe war ganz kurz abgehandelt und ziemlich schnell vorbei. Wer also einen Liebesroman erwartet, wird komplett enttäuscht werden. Ich auch – allerdings nicht wegen der fehlenden Liebesgeschichte. Sondern eher wegen den vielen Themen, die teilweise ziemlich durcheinander abgehandelt werden und teilweise ziemlich langatmig beschrieben. Durch das erste Drittel des Buches habe ich mich regelrecht durchgequält. Die Beschreibungen der exotischen Orte waren super, man hatte sofort Bilder vor Augen, spürte die Gerüche, die Geräusche. Was da so gut gelungen ist, gelingt für meinen Geschmack bei keiner der beteiligten Personen. Nicht bei einer einzigen hatte ich ein Bild vor Augen. Sie wirkten alle auf mich wie „durchsichtige Gespenster“ – nicht fassbar, nicht fühlbar. Ich war teilweise so gelangweilt, dass ich zwischendurch tatsächlich mehrere andere Bücher gelesen habe. Der Mittelteil war dann etwas besser, ob das Geschehen einfach interessanter war oder ich mich an den Stil des Buches gewöhnt hatte, kann ich nicht sagen. Denn durch das Ende quälte ich mich dann wieder. Gut gemeint – aber viel zu viel gewollt. Der 1. Weltkrieg, die archäologischen Ausgrabungen, dazwischen die alten Texte, dann wieder der Befreiungskampf von Indien. An die fremdartigen Namen gewöhnt man sich, zu den „Dienstbezeichnungen“ hatte ich keinen Zugang. Es ist eine komplett fremdartige Welt, zu der ich in diesem Buch leider keinen Zugang fand.