Einfach nur mitreißend

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flotteranton Avatar

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Der Titel hört sich so ein wenig nach 1001 Nacht an und aufgrund der Leseprobe hatte ich ganz was anderes von diesem Buch erwartet.

Obwohl die Geschichte in der heutigen Türkei beginnt, spielt sich der Großteil in Indien ab, das unter britischer Kolonialherrschaft steht. Wir befinden uns im 20ten Jahrhundert und der erste Weltkrieg steht vor der Tür.

Mein Wissen um die indische Geschichte, die verschiedenen Stämme und Glaubensrichtungen sind mehr als rudimentär. Aus diesem Grund tat ich mich zu Beginn etwas schwer, weil ich ständig per Internet versuchte, meine Wissenslücken zu füllen bzw. die Zusammenhänge zu klären. Nach einer Weile habe ich mich dann nur noch auf die Geschichte eingelassen und es lief viel besser. Informationen, die ich benötigte wurden geliefert und den Rest habe ich so hingenommen.

Das Buch bietet alles: eine große Liebe, tiefe Freundschaft, Leid, Dramatik und das Bestreben nach Freiheit und Selbstbestimmung. Die Zerrissenheit der einzelnen Protagonisten zwischen Liebe und Pflichtbewusstsein; Freundschaft und Freiheitsdrang sind so eindringlich beschrieben, dass ich mit ihnen gelitten habe.

Skylax und sein silberner Stirnreif bilden den roten Faden. Mit ihm beginnt das Buch in einer kurzen Einführung und das letzte Kapitel ist ihm ebenfalls gewidmet.

Kamila Shamsie versteht ihr Handwerk, wobei Handwerk es nicht trifft. Ihre Art mit Worten umzugehen ist genial und lässt beim Leser Welten entstehen und zieht ihn in den Bann.

Obwohl meine Erwartung an das Buch eine ganz andere war, bin ich nicht enttäuscht. Nein, ganz im Gegenteil dieses Buch hat mich begeistert.