Kamila Shamsie: Die Straße der Geschichtenerzähler - Enttäuschung

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florinda Avatar

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Kamila Shamsie: Die Straße der Geschichtenerzähler

Ich weiß nicht, ob ich dieses Mal den geforderten Richtwert von 280 Worten werde erfüllen können.
Was soll man denn auch bitte viel über ein Buch schreiben, welches eine Enttäuschung darstellte?
Enttäuschung mal wieder wortwörtlich zu nehmen: Das Ende einer Täuschung. Einer Selbsttäuschung.
Ich hätte es bei der Leseprobe erkennen oder besser gesagt, mich selbst nicht darüber hinwegtäuschen sollen, wie sehr es mich auf Dauer stört:
Das Schreiben der wörtlichen Rede ohne "Gänsefüßchen!"
Soll das Kenntlichmachen des Beginns der wörtlichen Rede durch "Einrücken" und "Gedankenstrich" vielleicht Platz schinden? Das Ende ist stets sehr schwer erkennbar.
Auf Dauer gesehen hat mich das so sehr vom eigentlichen Inhalt abgelenkt, den Lesefluss unterbrochen und erhöhte Konzentration verlangt, dass ich, obwohl mir Erzählstil und Thema gut gefielen, zunehmend die Lust am Weiterlesen verlor und ab einem bestimmten Punkt nur noch quergelesen, den Text überflogen habe, um noch mitzubekommen, wer überlebt und wer sich "kriegt" bzw., wer und warum eben nicht.
Schade. Gerade das Thema "Genozid an den Armeniern" hätte mich sehr interessiert, kommt es doch in der Unterhaltungsliteratur kaum vor. Das letzte dazu gelesene Buch, "Die Stadt der schweigenden Berge", hat die Chance leider m. E. zu Gunsten von "Gilgamesch" und "Puduhepa" ebenfalls vertan.
Ein Personenverzeichnis, gerade in Anbetracht der fremdartigen Namen, wäre wünschenswert, eine Karte, eine ungefähre Einschätzung ermöglichend, wo die Protagonistin sich gerade befindet, ebenfalls.