Kamila Shamsie siebtes Buch

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yellowdog Avatar

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Von Kamila Shamsie hatte ich schon zwei Romane gelesen und war daher vorbereitet darauf, dass dieser neue Roman inhalts- und themenreich sein wird. Kamila Shamsie vermag es, die Komplexität der Welt in ihre Bücher einzubinden. Ihre Bücher sind keine blose Unterhaltungsromane vor exotischer Kulisse. Sie berücksichtigt politische und Gesellschaftliche Umstände beim Entwurf des Plots und der Entwicklung der Figuren, dabei vermitteln sie auch ein Zeitgefühl und Atmosphäre.

Einen leitmotivischen Hintergrund bildet die Autorin durch Verweise auf den antiken griechischen Reisenden und Geographen Skylax.

Der erste Teil des Buches handelt 1914/1015. Eine schwer umkämpfte Zeit.

Der zweite Teil macht einen Zeitsprung ins Jahr 1928. Mit einigen Briefen zwischen den Protagonisten leitet die Autorin geschickt eine Handlungsänderung ein.
Immer wieder schafft Kamila Shamsie den Roman durch ihre großen schriftstellerischen Mittel zu verdichten, ohne dabei auf eine sprachliche Reduktion zurückgreifen zu müssen.

Ich habe den Roman voller Hochachtung gelesen, dennoch hat er mich auf einer Ebene nicht wirklich erreicht. Bei den Figuren. Obwohl Viv und Quayyum interessante Figuren sind, blieben sie mir doch überwiegend fern. Das war bei Kamila Shamsies letztem Roman noch ganz anders und so bleibt mir als Leser leider auch ein Gefühl der Enttäuschung.
Trotz dieser Einschränkung bleibt Die Straße der Geschichtenerzähler immer noch wichtiger Roman.
Insgesamt möchte ich knapp 4 Sterne verteilen!