Liebesgeschichte trifft auf Weltgeschichte

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mauela Avatar

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Der erste Weltkrieg und die ersten Rufe des indischen Volkes um Selbständigkeit, Unabhängigkeit und Ende der Unterdrückung durch die Engländer geben den Hintergrund dieser spannenden und außergewöhnlichen Liebesgeschichte ab. Vivian hat einen Traum, sie möchte das Unmögliche wahr machen und an der Seite des Türken Tashin an Ausgrabungen teilnehmen. Ein ungewöhnlicher und in dieser Zeit fast nicht zu erfüllender Wunsch der jedoch zum Greifen nahe scheint, als der Ausbruch des ersten Weltkrieges ihrem Traum ein Ende setzt. Vivien zieht es trotz allem wieder zurück nach Peschawar, an den Ort an dem sie mit Tashin eine schöne Zeit erlebt hat. Auf ihrem Weg dorthin begegnet sie Qayyum , nicht ahnend dass sich ihre Wege auf immer verbinden und in der Straße der Geschichtenerzähler zusammentreffen werden.

Das Cover des Buches begeistert. In warmen und sonnigen Farben führt es den Leser schon vor der ersten Seite in eine andere, exotische Welt. Die Erzählung ist vor allem durch die geschichtliche Einbettung sehr interessant und überrascht durch ungewöhnliche und toll konstruierte Zusammentreffen der Hauptpersonen mit unerwarteten Wendungen. Aber leider habe ich mir am Schreibstil fast die Zähne ausgebissen. Die Sätze sind teilweise so lang, dass man am Ende nicht mehr weiß, wie der Satz begonnen hat. (Beispiel: Seite 130. Der Satz beginnt mit „Der äußere Kreis war ein Gürtel“ und endet 14 Zeilen später mit „ihren Körper durchlief“) Dazu wird teilweise so blumig und opulent umschrieben, dass es eigentlich nicht mehr schön und "orientalisch" sondern einfach nur noch kitschig und schnulzig erscheint. Mein Fazit: ein interessantes Buch, für das man sich aber Zeit nehmen sollte und das nur für ausgesprochene Leseratten und nicht für „ich lese mal im Urlaub ein Buch – Leser“ geeignet ist.