Bewegend!

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bavaria123 Avatar

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Gwen hat die Transplantation von einem Spenderherz gut überstanden. „Alles wird gut“ ist der Satz den sie am meisten hört ...und ihn hasst.

Es geht ihr psychisch immer schlechter, die Schuldgefühle werden mehr und sie fühlt sich unwürdig mit dem neuen Herzen weiter leben zu dürfen und gerät in eine tiefe Depression. Sie fasst den Plan, dieses Herz einem anderen würdigeren Patienten zu schenken.

In einem Internetforum bietet sie ihr Herz an und Noah, der Moderator, denkt zunächst, dies wäre ein Fake. Doch dann steht die verzweifelte Gwen mitten in der Nacht vor ihm....

Organtransplantationen werden mittlerweile seit ca. 50 Jahren durchgeführt und sind inzwischen ein bewährtes Verfahren der medizinischen Versorgung. Und doch ist es ein schwieriges Thema, welches nicht häufig in Romanen Verwendung findet.

Auffällig ist zunächst das fast zart wirkende Cover. Es ist meiner Meinung nach treffend gewählt.

Das Buch hat mich sehr bewegt und ich konnte es bis zum Ende kaum aus der Hand legen.
Die Autorin schreibt einfühlsam und doch fesselnd. Teilweise sind mir ein paar Tränen die Wangen herunter gekullert. Teilweise hat es mich aber auch zum Nachdenken bewegt. Wie würde ich mich in Gwens Haut fühlen? In mir ein Herz, das nur in mir schlagen kann, weil ein anderer Mensch gestorben ist. Fühlt man sich schuldig? Kann man sich freuen, weil man selbst gerettet wird oder hinterfragt man eher, warum man selbst und nicht einer der anderen auf ein Spenderorgan wartenden Patienten als passend herausgefunden wurde? Wie lebt man ein "normales" Leben mit einem Spenderorgan?

Das Gefühlschaos, das in Gwen tobt, ist sehr gut und nachvollziehbar beschrieben worden. Im Prinzip wird nur eine kurze Zeit ihres Lebens geschildert, aber sie wächst einen doch sehr ans eigene Herz.
Interessant ist hier auch das Wechselspiel der Erzähler....mal Gwen, mal Noah.

Ich kann das Buch wirklich sehr empfehlen und freue mich, es geschenkt bekommen zu haben.