Ein schwieriges Thema emotional geschildert

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manja82 Avatar

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Kurzbeschreibung
»Du hast Glück, Gwen, alles wird gut, Gwen.« Seit ihrer Herztransplantation hört Gwen nichts anderes mehr. Doch statt überschäumender Lebensfreude fühlt sie nur Schuld gegenüber dem Menschen, der für sie gestorben ist. Und so fasst sie in einer besonders verzweifelten Nacht einen ungeheuerlichen Plan: Sie will ihr neues Herz verschenken und sterben. Ihr entsprechendes Angebot in einem Internetforum liest dessen Moderator Noah, ein junger Student, der keinen großen Sinn in seinem Leben sieht. Er hält ihr Angebot für einen üblen Scherz, geht aber zum Schein darauf ein. Erst als Gwen am nächsten Tag vor ihm steht, um ihn beim Wort zu nehmen, erkennt er, wie schrecklich ernst es ihr ist. Nur mit einem gewagten Handel und einer furchtbaren Lüge kann er ihr das Versprechen abringen, ein paar weitere Tage durchzuhalten. Tage, in denen Noah alles daran setzen muss, Gwen von etwas zu überzeugen, woran er selbst kaum noch glaubt: Dass das Leben lebenswert ist.
(Quelle: Knaur TB)

Meine Meinung
Lily Oliver ist eine Autorin, die mir bereits unter einem anderen Namen sehr gut bekannt war. Das neueste Werk der Autorin „Die Tage, die ich dir verspreche“ klang für mich bereits vom Klappentext her sehr ansprechend und interessant. Also habe ich mich neugierig ans Lesen gemacht und ich verrate nicht zu viel wenn ich sage das hat sich definitiv gelohnt.

Die beiden Protagonisten waren mir von Beginn an sehr sympathisch.
Gwen ist sehr verzweifelt. Ich konnte dies richtig gehend spüren. Sie hat eine Herztransplantation hinter sich, doch sie fühlt sich nicht glücklich und froh, sondern muss eher an den Menschen denken, der ihr das Herz gespendet hat. Und eben diese Gedanken fressen sie regelrecht auf. Ich fand ihre Entwicklung sehr gut und vor allem nachvollziehbar beschrieben.
Noah ist der Moderator eines Internetforums. Er ist sehr um Gwen bemüht, will sie von ihrem Vorhaben abbringen. Er zeigt ihr wie schön das Leben ist, dabei hat auch er es gar nicht so leicht. Er will ihr aber um jeden Preis helfen und das gefiel mir wirklich sehr. Noah ist wirklich besonders, jemand den man einfach gern haben muss.
Die beiden zusammen geben sich Halt und Geborgenheit. Diese Beziehung wirte auf mich realistisch und glaubhaft gestaltet.

Der Schreibstil der Autorin ist wunderbar flüssig und sehr emotional und gefühlvoll. Ich wurde hier von Beginn an in den Bann der Geschichte gezogen und habe so dieses Buch in einem Rutsch gelesen.
Geschildert wird das Geschehen aus den Sichtweisen von Gwen und Noah. Immer abwechselnd gibt es hier Einblicke für die Lily Oliver die Ich-Perspektive verwendet hat. Diese Sichtweise passt in meinen Augen ganz wunderbar zum Geschehen. Es bringt die beiden Protagonisten dem Leser noch näher, lässt ihn tief in deren Gedanken und Gefühle blicken.
Die Handlung selbst greift ein Thema auf, das ich so noch in keinem Roman hatte. Es geht hier um Organspende. Dieses Thema nimmt den großen Teil der Geschichte ein. Es beginnt mit der Transplantation und dann schildert die Autorin auf einfühlsame Weise wie Gwen mit ihrem neuen Organ lebt, welche Gefühle es in ihr auslöst. Hierbei merkt man Lily Oliver hat sehr gut recherchiert, die Dinge wirken sehr gut erklärt und fügen sich wunderbar ins Geschehen ein.

Das Ende des Romans ist in meinen Augen sehr passend gewählt. Es schließt die Handlung nachhaltig gut ab und mich hat es zufriedengestellt aber auch nachdenklich zurückgelassen.

Fazit
Kurz gesagt ist „Die Tage, die ich dir verspreche“ von Lily Oliver ein Roman, der ein sehr schwieriges Thema aufgreift.
Authentisch gestaltete Charaktere, ein einnehmender und flüssig lesbarer Stil der Autorin sowie eine Handlung, die emotional beschrieben ist, dem Leser aber auch durchaus fachliche Dinge sehr gut erklärt, haben mich hier nachdenklich gestimmt und einfach nur begeistert.
Klare Leseempfehlung!