Hyperrealistischer Western

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bildersturm Avatar

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Tom Lin überzeichnet in seinem Debüt den modernen Realismus im Western-Genre zu einer blutigen Postapokalypse, in denen alle Seiten moralisch grau agieren und der (sonst oft zu Tode idealisierte) Wildwest-Alltag eine schmutzige und wenig erquickliche Angelegenheit ist. Das liest sich recht erfrischend und wider Erwarten literarisch konventioneller als erwartet (im Gegensatz zu C Pam Zhangs "Wie viel von diesen Hügeln ist Gold" beispielsweise, der recht viele Parallelen aufweist, aber sehr viel eindeutiger der anspruchsvollen Belletristik zuzuordnen ist).
Wer seine Wildwest-Literatur trotz mythischer Überhöhungen authentisch schmutzig bevorzugt und sich schon durch Cormac McCarthys "Blood Meridian" durchgesuchtet hat, wird auch hieran Spaß finden. Einsteiger mögen jedoch leicht überfordert sein.