Ein Titel, der neugierig macht

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lesegerne Avatar

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Die Tochter der Hungergräfin als Titel für eine historische Geschichte, lässt gleich viel Leid vermuten. Als Tochter trägt man naturgemäß die Bürde der Mutter unweigerlich mit. Hunger, ein Wort, das gleich mit dem Empfinden von Schmerz verbunden ist, hier im Zusammenhang eines adeligen Titels, wirkt irritierend und macht dadurch natürlich neugierig. Das Titelbild zeigt eine gut und sauber gekleidete Frau, die an einem vergitterten Fenster in einem kargen Raum steht. Sie hält schützend ihre Hand vor die Flamme einer Kerze. Die karge schneebedeckte Natur, betont die Härte des Titels. Der Dreißigjährige Krieg ist zwar überstanden, aber die daraus entstandene Zerstörung wirkt weiter und ist allgegenwärtig. Der Fokus dieser Geschichte richtet sich auf Ernestine aus dem Haus zu Sayn und Wittgenstein. Der Leser erlebt mit, wie sie durch den Tod ihres Bruders in den nächsten Rang der Erbfolge tritt, was jedoch zu der damaligen Zeit als Frau fast unmöglich war. Verwandte Kurfürsten erheben daher ihren Anspruch auf die Grafschaft. Ich habe die Geschichte zügig gelesen, da der Schreibstil der Autorin so gut war, dass ich diese spannende und interessante Geschichte zudem vielen anderen mit Begeisterung weiterempfohlen habe.